Edward D. Wood Jr. ging als schlechtester Filmemacher aller Zeiten in die Filmgeschichte ein. Mit der Tragikomödie “Ed Wood” errichtet Tim Burton (“Alice im Wunderland”) dem exzentrischen Regisseur ein filmisches Denkmal.

Ed Wood (Johnny Depp) hat kein Talent, kein Geld, aber einen Traum: Er möchte große Hollywood-Filme drehen und seine eigenen Ideen auf der Leinwand verwirklichen. Doch wie inszeniert man einen Hollywoodfilm, ohne die entsprechenden Voraussetzungen? Ed Wood geht seinen eigenen Weg, indem er auf solide Kulissen, ausgefallene Schnitttechniken oder glaubhafte Schauspieler verzichtet. Stattdessen holt er sich mit Bela Lugosi (Martin Landau) einen morphiumsüchtigen Stummfilmstar ins Ensemble, setzt auf fliegende Untertassen an gut sichtbaren Drähten und schlecht ausgeleuchtete Studiokulissen. Noch während der Dreharbeiten zu “Plan 9 from Outer Space” stirbt Bela Lugosi unerwartet. Doch Ed Wood weiß sich auch in dieser ausweglosen Situation zu helfen…

US-Regisseur Tim Burton versteht sich auf skurrile Charaktere. Auch mit “Ed Wood” bleibt er seiner Linie treu und inszeniert das Leben des schlechtesten Regisseurs aller Zeiten mit viel Fingerspitzengefühl und ohne seinen Protagonisten ins Lächerliche zu ziehen. Dies ist auch den beiden Hauptdarsteller Johnny Depp und Martin Landau zu verdanken, die durch ihr Zusammenspiel den unzähligen bizarren Momenten des Films einen beträchtlichen Grad an Melancholie verleihen. Martin Landau wurde für seine schauspielerische Leistung sogar mit dem Oscar ausgezeichnet. Spätestens am Ende des Films ist der Zuschauer vollends in der bizarren Welt des Edward D. Wood Jr. angekommen und verspürt den unwiderstehlichen Drang, Ed Woods “Meisterwerk” “Plan 9 from Outerspace” in der nächsten Videothek auszuleihen. Ob sich das wirklich lohnt, muss allerdings an späterer Stelle besprochen werden.

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