Nein ist aktuell die korrekte Antwort für all diejenigen, die hinsichtlich der Nutzbarkeit ihrer Geräte unter iOS 10 keine Abstriche machen wollen.



Update: Inzwischen steht iOS 12 zum Download bereit. Die 12.0 Version ist sehr stabil, bringt einige neue Funktionen mit und beschleunigt sogar ältere iPhones. Unser aktueller Empfehlungsstand ist daher: iOS 12 könnt Ihr ohne schlechtes Gewissen installieren (macOS Server Nutzer schauen nochmal hier). Die neueste Version ist wirklich sehr gelungen.

Selbstverständlich ist aber die allgemeine Situation etwas komplizierter. Wir haben daher unsere Tipps in ein paar Kategorien aufgeteilt, so dass Ihr gleich sehen könnt, welche unserer Hinweise auf Euch zutreffen.

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Habt Ihr ein iPhone mit einem neuen Display, das nicht von Apple gewechselt wurde? Lasst es sein!

In diesem Fall ist nämlich die Chance gegeben, dass Apple nach einem Update von iOS auf Version 11 die Touchscrennfunktion einfach abschaltet. Das Display leuchtet zwar noch, aber es lässt sich nicht mehr bedienen. Wir wir hier schreiben, tritt der Fehler extrem häufig auf.


iOS 11 auf iPhone 5s oder iPhone 6 installieren? Lieber nicht.

Das iPhone 5s und das iPhone 6 sind die beiden ältesten Geräte in Apples Lineup der von iOS 11 unterstützten Geräte. Sie haben einen A7 bzw. A8 Prozessor und ein einziges Gigabyte Arbeitsspeicher. Überraschenderweise muss man sagen, dass beide Geräte nicht schlecht unter iOS 11 laufen. Es findet keine extreme Verlangsamung statt, wie es seinerzeit bei dem iPhone 4S unter iOS 9 der Fall war.

Allerdings ist iOS 10 auf den Geräten immer noch ein bißchen besser. Gravierend aktuell zudem: die Akkulaufzeit fällt unter dem neuesten Betriebssystem schlechter aus. Berichte reichen von einigen Stunden hin zu einem halben Tag weniger Laufzeit. Das kann sich im Laufe der Zeit wieder ändern, aktuell verliert Ihr allerdings stark an Alltagsnutzen auf den genannten Geräten. Unser Rat daher: Wenn Ihr ein iPhone 5s oder iPhone 6 unter iOS 10 laufen habt, so belasst es dabei. Es ist eine fantastische Kombination aus guter Hardware, schneller Bedienbarkeit und langer Akkulaufzeit.


Das iPhone 6s bzw. SE und iOS 11: Das könnte was werden

Das iPhone 6s kommt mit einem A9 Prozessor und 2 GB RAM um die Ecke. Und diese Zusammenstellung scheint der technische Entwicklungsstand zu sein, ab dem iOS 11 genauso snappy läuft wie iOS auf älteren Geräten. Manche berichten sogar davon, dass iOS 11 auf einem iPhone 6s ein kleines bißchen besser läuft als die 10er Version.

Das ist fantastisch: bekommt man so auf einem recht alten Gerät doch die neueste Software mit sämtlichen aktuellen Features geboten ohne ausgebremst zu werden. Zu beachten auch hier allerdings: die Akkulaufzeit sinkt. Wartet also vielleicht noch ein paar Updates von iOS 11 ab, ob sich da noch was tut. Ist Akkulaufzeit für Euch nicht so wichtig, weil Ihr eh schon ständig am Ladekabel hängt, könnt Ihr iOS 11 allerdings jetzt schon ohne schlechtes Gewissen installieren.

Update: Es gibt Schwierigkeiten bei iPhones mit Drittherstellerdisplay. Bei diesen fällt die Touch-Funktion aus. Ein Downgrade ist angeraten, wenn Ihr betroffen seid.


iOS 11 ist fürs iPhone 7, iPhone 8 und iPhone X gemacht

Auf den drei aktuellsten Geräten läuft iOS 11 hervorragend. Das ist kein Wunder, führt Apple mit iOS 11 doch neue Techniken ein, von denen vor allen Dingen die neusten Geräte profitieren (siehte unter Allgemeines weiter unten). Hier ist allerdings auch darauf hinzuweisen, dass die Akkulaufzeit etwas sinken kann. Der Effekt scheint jedoch nicht so gravierend zu sein wie bei älteren Geräten.

Guckt man sich an, was iOS unter der Haube neu einführt, wird auch klar, warum für ältere Geräte keine gravierenden Unterschiede zu iOS 10 da sind: Es geht hauptsächlich um Augmented Reality und die Unterstützung für neue, grafiklastige Spiele. Da dieses einen neuen Betriebssystemunterbau erfordert, welcher aber unter älteren Geräten gar nicht nutzbar ist, fällt die Differenz zwischen im Alltag zwischen iOS 10 und 11 entsprechend gering aus. iPhone 7, 8 und X werden jedoch für die Zukunft fit gemacht.


Allgemein: Ihr möchtet einfach ein funktionierendes Gerät und vermisst keine Funktionen? Dann lieber nicht updaten.

iOS 10 ist mit der Version 10.3.3 am Ende des Entwicklungszyklus angekommen und somit wurden auch alle Probleme ausgebügelt. Es läuft extrem stabil und bietet eine sehr gute Akkulaufzeit. Vor allem bietet es im Prinzip alle Funktionen, die man aktuell so braucht.

Oder vermisst Ihr eine Funktion von iOS 11? Keine Ahnung? Genau das ist der Punkt. iOS 11 führt zwar einiges neues ein, aber für iPhone Nutzer sind diese Funktionen nicht unbedingt so nützlich, als dass man Geschwindigkeit und Akkulaufzeit dafür hergeben sollte. Gut, Siri klingt anders, das Kontrollcenter sieht neu aus, Notizen kann Dokumente scannen und es gibt eine Dateiapp aber unterm Strich ist nichts dabei, was man unbedingt haben muss. Zudem extrem nervig: Apple hat in iOS 11 die 3D Touch Geste für das Wechseln von Apps gestrichen. Es ist also nicht mehr möglich mit einem 3D Swype vom linken Rand Multitasking auszuführen – eine unserer am häufigsten genutzen Gesten. Weiß der Teufel, warum Apple das (vorläufig sagen die Gerüchte) gestrichen hat. Allein dieser Umstand führte bei uns wieder zu einem Downgrade zu 10.3.3. Auch zu beachten: 32bit Apps laufen nicht mehr. Wer also von denen noch welche hat, sollte sowieso nicht updaten.

Zudem schließt sich noch ein anderes Problem an: Wer mit iOS 11.0.0 angefangen hat, hat in den letzen Tagen schon auf 10.0.1 und 10.0.2 upgedated. Und das wird so weitergehen. Schließlich fehlen auch noch viele versprochende Features wie beispielsweise Apple Pay von Person zu Person. Ihr solltet also erstmal abwarten, bis Apple überhaupt die versprochenen Funktionen alle in iOS 11 integriert hat und dann noch etwas bis alle Kinderkrankheiten beseitigt sind, damit Ihr nicht alle zwei Wochen schon wieder eine neue Version aufspielen müsst. Wenn iOS bei 11.1 oder 11.2 angelangt ist, könnt Ihr ja mal einen Blick riskieren.

Für iPad Nutzer ist mehr Neues dabei als für iPhone User.

Für iPad Nutzer mag das indes anders aussehen: Hier hat Apple viel geändert: es gibt ein neues Dock, in dem sich mehr Apps unterbringen lassen und ein aufgebohrtes Multitasking. Auch Drag & Drop wurde verbessert, dazu kommt eine Tastatur, die jetzt mehr als ein Zeichen auf einer Taste darstellt und auch eingeben kann, ähnlich wie bei Android. Zudem wurde der Support für den Apple Pencil ausgebaut, dieser ist jetzt systemweit zu nutzen und nicht nur in speziellen Apps. Für iPad Nutzer ist also tatsächlich viel Neues dabei, was große Veränderungen darstellt.

Für diese ist dann die leichte Verlangsamung auf älteren iPads für den Funktionszuwachs auch eher zu verkraften. So basieren iPad Mini 2 und 3 sowie das iPad Air noch auf einem A7 Chip und 1 GB RAM wie das iPhone 5s, das iPad Mini 4 und iPad Air 2 haben zumindest schon den A8 und zwei GB RAM wie das iPhone 6. Auch hier kann man sagen: Nutzt Ihr ein neueres iPad Pro könnt Ihr einfach updaten. Nutzt Ihr ein älteres Gerät und macht immer nur die gleichen Aufgaben wie Facebook und im Netz surfen und vermisst keine neue Funktion, so bleibt bei iOS 10. Ein iPad Air 2 mit einem schnellen iOS 10 macht immer mehr Freude als eines mit dem neuesten System, dessen Funktionen Ihr jedoch nicht nutzt.

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