macOS 10.14 Mojave auf nicht unterstütztem Mac und MacBook installieren

Apple hat einige Macs vom Update auf macOS Mojave 10.14 ausgeschlossen. Diese Macs bleiben dann bei 10.11 stehen. Damit sind diese für das tägliche Internetsurfen nicht mehr geeignet, weil es keine Sicherheitsupdates mehr gibt. Allerdings sind diese Mac technisch eigentlich in der Lage, Mojave trotzdem zu nutzen, wenn man das macOS mit einem kleinen Trick installiert. Macs, die dafür in Frage kommen sind:

  • MacBook Pro 4,1, 5,1 5,2, 5,3, 5,4, und 5,5 von Anfang 2008 oder neuer
  • Unibody MacBook 5,1 von Ende 2008 oder neuer
  • MacBook Air 2,1, 3,1, 4,1 von Ende 2008 oder neuer
  • weißes MacBook 5,2, 6,1, 7,1 von Anfang 2009 oder neuer

  • Mac mini 3,1 von Anfang 2009 oder neuer

  • iMac 8,1, 9,1, 10,x von Anfang 2008 oder neuer (ausgenommen iMac 11,x und 12,x mit AMD Radeon)
  • Mac Pro 3,1 und 4,1 von Anfang 2008 oder neuer
  • Xserve 2,1, 3,1 von Anfang 2008 oder neuer

Zu beachten ist, dass einige WLAN Karten nicht funktionierten. Checkt also vorher im System Profiler, welchen Kartentyp Ihr habt. Hier findet Ihr zudem die originale englische Anleitung. Folgende ID laufen nicht:

  • (0x14E4, 0x8C)
  • (0x14E4, 0x9D)
  • (0x14E4, 0x87)
  • (0x14E4, 0x88)
  • (0x14E4, 0x8B)
  • (0x14E4, 0x89)
  • (0x14E4, 0x90)

Was wir dafür brauchen ist das Patch Tool von dosdude1. Für Mojave ladet es hier herunter. Für Sierra ladet es hier herunter, für High Sierra geht es hier lang.

Der Trick liegt darin, den Installer und hinterher das Betriebssytem so zu patchen, dass es denkt es sei auf einem neueren Mac installiert. Wenn Ihr den Patcher heruntergeladen habt, braucht Ihr noch einen USB-Stick sowie die macOS Sierra Installer oder die macOS High Sierra Installer App. Diese könnt Ihr aus dem App Store laden, wenn sie schon einmal von Euch installiert wurden. Sie tauchen dann unter Käufe auf. Mit diesen Zutaten lässt sich jetzt ein bootbarer Stick erstellen, vom Ihr dann das System installieren könnt.

Zur Beruhigung: die Installation ist nicht schwieriger als die normale Installation einer unterstützen Version von macOS. Die Installation unterscheidet sich nur ein einem Punkt: Nach dem ersten Reboot müsst Ihr nochmal in den Installer und den Patch drüber installieren mit nur einem Mausklick. Zwischen Euch und der Zukunft steht sozusagen nur einmal neu starten. :)


Als erstes ist wichtig, dass der USB Stick korrekt formatiert ist. Das macht Ihr mit den Festplattendienstprogramm, zu finden unter Programme > Dienstprogramme > Festplattendienstprogramm. Wählt als Dateisystem OS X Extended Journaled aus und als Partitionstabelle GUID. Danach öffnet den heruntergeladenen Patcher. Wählt links den macOS Mojave (Sierra oder macOS High Sierra) Installer aus und rechts den eben formatierten USB Stick. Dann lasst dem Prozess eine Weile Zeit und wenn der Stick erstellt wurde, steckt Ihn in den entsprechenden Mac und haltet bei Booten die "alt" Taste gedrückt. Dann sollte der USB Stick auswählbar sein.

Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Ihr möchtet Eure Daten behalten und die neue Version einfach drüberinstallieren. In diesem Fall wählt einfach ganz normal die Installation und installiert. So wie es auch mit einem unterstützten System gewesen wäre.
Oder Ihr möchtet die alten Daten alle löschen, dann müsst Ihr vorher die Platte löschen (es ist dann wirklich alles weg!). Wählt dann vor der Installation das Festplattendienstprogramm/Disk Utility aus und formatiert wie eben Stick die interne Platte oder SSD.


Wenn Ihr macOS 10.14 nehmt, habt Ihr die Möglichkeit als Dateisystem APFS zu verwenden. Das läuft wunderbar und sieht nur beim Booten etwas komisch aus, da die Firmware der alten Rechner etwas Unterstützung braucht. Wir würden allerdings aktuell bei HFS+ bleiben. Das bringt nicht noch eine Unsicherheit herein und funktioniert ebenso gut. Keep it simple.

Noch was: wenn Ihr einen Rechner updated, beim dem Ihr die Festplattenverschlüsselung File Vault aktiviert habt, müsst Ihr vorher die Verschlüsselung manuell aufheben, sonst gehts nicht weiter. Habt Ihr also eine verschlüsselte Platte, öffnet zuerst das Terminal. Gebt dort folgenden Befehl ein:

diskutil list

Nun seht Ihr eine Auflistung aller enthaltenen Partitionen. Die Auflistung sollte enden mit einer langen Zahlenkombination. Die könnt Ihr markieren und kopieren. Gebt nun folgenden Befehl ein:

diskutil coreStorage unlockVolume <die lange Zahl, die Ihr einfach kopiert>

Am Ende des Befehls die lange Zahl eingeben und nach dem Enter Drücken das Passwort für die Platte eingeben. Damit ist die Festplatte entsperrt und Ihr könnt die bereits erwähnten Schritte durchführen.

Nachdem die Installation durchgelaufen ist, bootet der Mac neu. Wenn er das macht, müsst Ihr wieder die "alt" Taste gedrückt halten, da wir das Patchen des Systems noch durchführen müssen. Verpasst Ihr diesen Augenblick, zeigt der Mac einen durchgestrichenen Kreis, der angibt, dass das Betriebssystem nichts für Ihn ist. Schaltet den Mac dann einfach nochmal aus und wieder an und drückt etwas schneller die alt-Taste.

Ihr landet wieder dort, wo Ihr angefangen habt. Wichtig: bei verschlüsselten Platten muss diese auch nun wieder manuell entsperrt werden.

Um den Prozess abzuschließen wählt macOS Post Install aus. Damit werden die Anpassungen getätigt, dass das macOS auch auf alten Macs läuft. Das Programm erkennt das MacBook und schlägt die richtigen Optionen vor. Einige stehen auch zur Wahl, wie beispielsweise die Unterstützung des alten Ethernetadapters oder die Erstellung einer Recovery Partition. Den Software Update Patcher und den Patch Updater solltet Ihr in jedem Fall auswählen: Ersteres ermöglicht Euch kommende macOS Updates einfach einzuspielen und letzteres das Updates des Patch Programms.


Drückt auf "Patch" und nun kann es eine kurze Weile dauern. Normalerweise sollte der Mac von selbst neu starten. Tut er das nicht, sieht man zumindest, dass der Prozess abgeschlossen ist. Aber nicht ungeduldig werden, gebt Ihm ein paar Minuten. Nach einem Neustart bootet der Mac ins neue macOS. Fertig!

Wir haben in einigen getesteten Versionen festgestellt, dass es besser ist kommende Updates genauso zu installieren: Mit dem (dann für die Version angepasste) Installer Tool und der heruntergeladenen aktuellen macOS Version einen USB Stick erstellen und dann einfach drüber installieren. Das systeminterne Update mag funktionieren, muss aber nicht. Wenn ein Firmwareupdate enthalten ist, geht es schief, weil der entsprechende Chip nicht auf den älteren Rechnern zu finden ist oder das Update erwartet zwingend eine APFS Partition, hängt sich aber dennoch auf. Unser Praxistipp daher, wenn Ihr das neuste macOS auf einem alten Rechner packt: erstellt einfach alle paar Monate einen aktuellen USB-Stick und spielt die Updates darüber ein, das ist der wenigste Ärger.

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