In Berlin und Umgebung (und überall sonst inzwischen auch) wird in der nächsten Zeit der analoge Verbreitungsweg übers Kabel abgeschaltet. Wie sagen Euch, wie Ihr mit der Umstellung klar kommt.

Die Abschaltung des analogen Signals im Kabelnetz betrifft sowohl den Fernseh- als auch den Radioempfang. Das Kabel ist also nach dem Satellit der zweite Empfangsweg, der dann nur noch digital seine Informationen versendet. Terrestrisch per Antenne gibt es neben dem digitalen Fernsehempfang per DVB-T2 noch den analogen Rundfunk, dieser wird aber in Zukunft auch abgelöst.

Die Standards für die drei Empfangswege sehen somit aktuell so aus:

  • Satellit: DVB-S2 (Stand der Technik)
  • Kabel: analog > DVB-C (letzte Gebiete mit Analogempfang werden abgeschaltet)
  • Antenne: analog > DAB+ (steht in absehbarer Zeit an)
  • Interessant wird das nun für Euch, wenn Ihr Euch gerade ein neues Empfangsgerät kaufen möchtet. Auf DVB-S2 gehen wir dabei nicht, die Empfänger sind Stand der Technik und auch in jedem neuen Fernseher enthalten.


    Szenario 1: Ihr kauft Euch sowieso einen neuen Fernseher

    Wer sich aktuell sowieso einen neuen Fernseher kauft, hat kein Problem. Die in den modernen Geräten meist enthaltenen Triple-Tuner unterstützen DVB-S2, DVB-T2 und DVB-C, letzteres für den digitalen Kabelempfang. Ihr braucht das Gerät also nur anschließen und könnt die entsprechenden Signale empfangen.

    Jetzt könnte Euch aufgefallen sein, dass es beim Kabelempfang noch kein DVB-C2 gibt. Das ist richtig. Der Nachfolgestandard existiert zwar schon, allerdings sind im Kabelnetz die Bandbreiten so hoch, dass es aktuell keine Pläne gibt, hier den Standard zu verändern. Bis auf weiteres ist also DVB-C der aktuelle Standard.

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    Szenario 2: Ihr habt noch einen Fernseher mit analogem Empfangsteil

    Wer vielleicht seine alte Röhre bis jetzt durchgeschleppt hat, kann bald nur noch in diese Gucken – ohne Bild versteht sich. Euch bleibt also nur, entweder einen DVB-C Receiver zu kaufen und diesen mit dem alten Ferseher zu verbinden (SCART Kabel) oder, was wirtschaftlich wahrscheinlich mehr Sinn macht, gleich einen neuen Fernseher mit integriertem Empfänger zu kaufen. Dann könnt Ihr die 50 Euro, die so ein Receiver kostet, gleich auf den Fernseher anrechnen (siehe oben) und bekommt wahrscheinlich auch gleich Smart-Funktionen wie Netflix und Amazon Video App.

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    Szenario 3: Ihr hört bisher Radio über das analoge Kabelnetz

    Aufpassen solltet Ihr auch, wenn Ihr beispielsweise Radio über das Kabelnetz gehört habt: auch das gibt es jetzt nicht mehr. Bisher war das die beste Lösung um Radio störungsfrei zum empfangen. Es bleiben Euch folgende Möglichkeiten:

    Entweder Ihr schließt jetzt eine normale Zimmerantenne an. Diese empfängt dann das normale UKW Signal. Aber dann hättet Ihr wahrscheinlich nicht das Kabel genutzt.

    Möchtet Ihr das weiterhin, so braucht Ihr einen USB-C Radioreceiver. Diese empfängt dann die nun digitalen Radiosignale und gibt sie wie üblich per analogem Cinch Ausgang oder SPDIF digital an Eure Audioanalager weiter. Dieser Receiver wäre so ein Kandidat.

    Oder Ihr wollt per Antennte empfangen, aber auch das gleich digital, weil absehbar ist, dass der letzte analoge Verbreitungsweg auch abgeschaltet wird. Dann benötigt Ihr Geräte, die DAB+ empfangen können. Man hat sich hier nicht für DVB-T2 entschieden (über das es in einigen Gebieten auch Radiosender gibt), sondern DAB+ (das Plus ist wichtig. Es gibt auch Vorgängermodelle mit DAB, mit denen könnt Ihr nichts anfangen!).

    Teils ist es auch möglich DAB+, das eigentlich für die terrestrische Verbreitung gedacht ist auch über das digitale Kabelnetz, also als Alternative zu DVB-C Radio zu empfangen. Das ist aber nicht sehr verbreitet und wird von Vodafone beispielsweise überhaupt nicht angeboten.

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    Der Umstieg: Kurz nachgedacht und dann erstmal Ruhe

    Ihr seht also, der Umstieg ist nicht sonderlich kompliziert. Mit modernen Fernsehern habt Ihr überhaupt kein Problem, nur beim Radioempfang übers Kabel müsst Ihr etwas nachrüsten bzw. auf den terrestrischen Empfang umsteigen.

    Was aber alle betrifft, auch die, die schon voll digital unterwegs sind: es kann in nächster dazu kommen, dass die Kanäle etwas umsortiert werden, weil die Frequenzen anders zugeordnet werden. Falls also einige Kanäle verschwunden sind, einfach mal den Sendersuchlauf neu starten. Und dann viel Spaß bei der Neusortierung Eurer Lieblingssender. ;)

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