Hier schildere ich Euch meine Erfahrungen mit der Internetmarke der Post. Die zum selbst Ausdrucken. Soviel sei verraten: Das Problem saß vor dem Bildschirm :)
Zur Erinnerung: Briefmarken sind die kleinen Dinger, die Geld kosten, damit man echte Briefe durch die Gegend schicken kann. In Zeiten von eMails sind das meist Rechnungen (die man bekommt) oder größere Briefe, wenn man Dinge zu verschicken hat. So auch in meinem Fall. Es sollte ein internationaler Großbrief mit bis zu 500g sein, Porto: 3,45 Euro.
Jetzt gibt es wie bei jedem System manuelle und stark automatisierte Nutzungsmöglichkeiten. Verschickt man beispielsweise hunderte Briefe am Tag, so hat man hoffentlich eine gute Shopsoftware mit Anbindung ans Postsystem, so das man den QR-Code fürs Porto gleich direkt mit auf den Brief neben die Adresse drucken kann. Oder man verschickt nur alle Jubeljahr mal etwas, dann hat man einfach ein paar Marken zu Hause.
Im Prinzip eine gute Idee
Im dritten Fall befand ich mich: unter hundert Briefe, teils unterschiedliches Porto, einmaliger Versand zum gleichen Zeitpunkt. Daher war die Überlegung einfach alles zu Hause zu frankieren verlockend. Ich habe also abgewartet in welche Länder die Briefe gingen, habe das passende Porto online gekauft und wollte loslegen. Dafür hatte ich mir selbstverständlich (schon aus Neugier) die technischen Vorraussetzungen angesehen. Für die kleinen Marken ohne Motiv und ohne Adresse, also nur QR-Code, werden die Herma 4200 Etiketten angegeben. Gut, die gibts sowohl im hauseigenen Postshop als auch etwas günstiger bei Amazon. Der Plan war also folgender: Marken kaufen, pdf drucken, Etiketten aufkleben. Aber es sollte einfach nicht klappen.
Schon in der erstellen pdf sah es so aus, als würden die Marken zu dicht zusammen liegen, um sich passend auf den Etiketten zu verteilen. Und siehe da: genauso wars. Die erste und zweite Marke waren noch nutzbar, drei und vier wurden aber über die Trennung der Etiketten verteilt, so dass man sie so nicht nutzen konnte. Erste Gedanke wie immer: ups, irgendwas falsch gemacht. Also nochmals die Vorraussetzungen geprüft, im Browser (Chrome) und alternativ per Adobe Reader ausgedruckt, aber der Fehler blieb: die Marken liegen zu dicht aneinander.
Hilfestellung beim Support so mittel
Na gut, die Hotline angerufen: 0218 – 4333112. Man sagte mir, dass das ein technisches Problem sie und ich doch die 0218 – 4333111 anrufen solle. Die automatische Ansage dort sagte, ich solle doch die neue Servicenummer nutzen, die erste. Naja, dachte ich, ist ja nicht so wild, Hauptsache ein Mensch geht ans Telefon. Dort war man auch sehr freundlich und mir wurde mitgeteilt, dass man direkt nicht helfen könne, das technische Problem aber weitergeleitet würde und man sich mit mir in Verbindung setzen würde. Einen Tag später war immer noch nichts geschehen und ich rief wieder an. Beim ersten Mitarbeiter wurde ich abgeblockt, also rief ich erneut an.
Wenn Ihr also in diesem Artikel etwas lernt, ist es das: Hotline ist immer auch ein bißchen Roulette. Es kommt sehr auf die Gegenseite an. Daher bleibt immer freundlich, aber ruft auch gerne ein zweites Mal an. :)
Supportstandardantwort Deutsche Post:
Da kann ich Ihnen auch nicht weiterhelfen.
Dieses Mal wurde mitgeteilt, dass es sehr eigenartig sei, dass mein Fall überhaupt aufgenommen sei, da der technische Support nur über eMail zu erreichen sei, man würde sich aber dennoch darum kümmern. Direkt könne man mir nicht weiterhelfen. Parallel sollte ich aber dennoch auch nochmal per Mail eine Serviceanfrage stellen. Zudem sei ich bei der Hotline der Deutschen Post, nicht bei der eFiliale (der Deutschen Post, wiederum nicht zu verwechseln mit der ePost) und daher sei es schon nett, dass man mir überhaupt helfe, schließlich hätte die eFiliale gar keine telefonische Erreichbarkeit. Auf meinen Hinweis, dass die Internetmarke auch auf deutschepost.de beworben wird und sich auch dort die .pdf mit den technischen Details für die Etiketten befindet, wusste man keine Antwort. Zudem wurde ich dann auf die technischen Hilfestellung auf der Website verwiesen.
Nochmal zusammengefasst (und ja, eigentlich sollte man innerlich aufgeben): wenn ich aufgrund der technischen Beschreibungen bei der Post anrufe mit der Frage, warum es denn nicht klappt, hilft mir ein Verweis auf eben diese Beschreibungen nicht weiter, aufgrund der ich ja anrufe. :) Auch wenn der Fehler bei einem selbst liegt, wie ich dann gemerkt habe.
Ruft bei Fragen die Nummer
für Geschäftskunden an:
01806 – 555 555
Auch am dritten Tag hatte ich nichts vom Support gehört. Also rief ich wieder an und fragte, wie es denn voran ginge. Erneut konnte man mir “direkt nicht weiterhelfen” aber man nahm meinen Fall ein drittes Mal auf.
Der vierte Tag brauchte die Lösung: die nette Dame am Telefon verplapperte sich und sagte sinngemäß, dass ich als Privatkunde wohl nie etwas vom technischen Support hören werde und gab mir die Nummer für die Geschäftskunden (20 ct pro Anruf). Und siehe da: innerhalb einer Minute war das Problem gelöst.
Ich muss jetzt also nicht weiter die Marken per Hand basteln. Der Grund für die nicht passenden Ausdrucke lag in dem Umstand, dass ich vor dem Ausdrucken übersehen hatte, das passende Format auszuwählen. Auf der linken Seite der Kaufabwicklung kann man die passenden Etiketten auswählen. Ich habe nur kurz nach links gesehen und dort “A4” gesehen und habe gedacht alles wäre in Ordnung. Ein typischer Anwendungsfehler also. Denn obwohl für das ausgewählte Briefmarkenformat in den technischen Unterlagen nur ein Etikettenbogen für DIN A4 freigegeben ist, muss er dennoch separat ausgewählt werden. Zudem hätte eine Standardeinstellung für dieses Format für den Ausdruck auf normalem Papier ja auch keine Nachteile.
Allerdings wäre es schon nett gewesen, wenn mir das an der Hotline einer gesagt hätte. Dass man mal einen dummen Tag hat, ist ja durchaus normal. Dass man sich aber erst zur Geschäftskundenhotline hocharbeiten muss allerdings etwas unfair.
Netter Versuch, Deutsche Post.
Hat man erstmal den Trick mit der Geschäftskundennummer für technische Anfragen herausgefunden, kann das Leben gar nicht einfacher sein. Die Leute dort haben anscheinend Ahnung bringen einen wieder in die Spur, wie man es auch erwartet hat.
Noch einfacher: Frankiert oldskool!
Was ich jetzt von der Internetmarke halte? Es ist unter dem Strich teurer (Aufkleber, Strom, Toner, Klebstoff wenn es nicht klappt), bei der ersten Einrichtung teils nervig (gerade wenn der Fehler bei einem selbst liegt :)) und ein deutlicher Mehraufwand gegenüber dem einfachen Abgeben in der Filiale, wo Ihr dann bei vielen Sendungen eh hingehen müsst. Ich freu mich jetzt, dass es klappt, es ist allerdings eine Anwendung für o.g. Sonderfälle und nicht für jeden Tag.
Nachtrag
Inzwischen kam auch die Antwort eMail des Supports:
“vielen Dank, dass Sie sich direkt an uns gewandt haben.
Nach dem Öffnen der PDF-Datei nehmen Sie bitte vor dem Ausdruck folgende Einstellung vor:
Wählen Sie unter „Datei“ -> „Drucken“ unter der Seitenanpassung aus dem Listenfeld die Einstellung „Keine“ oder „Tatsächliche Größe“ aus.
Nach dieser Einstellung werden Ihre INTERNETMARKEN auf dem Etikettenbogen korrekt ausgedruckt.
Sollten Sie weitere Fragen haben, zögern Sie bitte nicht uns zu kontaktieren.
Mit freundlichen Grüßen”
Wie wir bereits festgestellt haben, war das nicht der springende Punkt, da die korrekten Etiketten bereits *vor* der Erstellung der pdf ausgewählt sein müssen.