Ihr habt noch eine 7490 zu Hause, die Ihr vielleicht weiter verschenken wollt und überlegt ob ein schlechtes Gewissen haben müsst, weil Ihr die alte Hardware einfach schnell loswerdet? Oder ist die 7490 sogar ein guter Klassiker, der noch immer gut einsetzbar ist?
Die 7490 kann immer noch gut mithalten
Die Technik der 7490 stammt von 2013 und stellte damals das Topmodell von AVM dar. Sie wurde sehr viel verkauft und auch bei vielen Providern als Router mitverkauft, so wie jetzt die 7590. Dementsprechend gut ist auch der Softwaresupport von AVM, der für die 7490 immer noch aktuelle Betriebssystemupdates veröffentlicht. Das ist extrem lobenswert für um die neun Jahre alte Hardware.
Natürlich merkt man an einigen Stellen, dass die Geschwindigkeit nicht mehr ganz up-to-date ist: so schafft der USB-Port für den USB-Stick nur um die 10 MB/s (USB 3.0 Support dreht mal gleich ab sonst geht das WLAN in die Knie). Und auch ein VPN ist langsam und sollte nur für die Konfiguration der Box bei Eurer Familie genutzt werden.
Das wars dann aber auch schon mit den Bereichen, wo man der FritzBox ihr Alter anmerkt. Sie kommt immer noch sehr gut mit 100 Mbit/s schnellen VDSL Leitungen klar und kann sogar Glasfaserinternet mit einigen hundert Mbit/s verteilen (am Ethernetport 1 wenn sie entsprechend konfiguriert wird). Wenn Ihr also einen neuen Anschluß habt oder vielleicht das Modem defekt ist: nutzen kann man sie weiter.
WLAN erweiterbar mit aktuellen Mesh Repeatern
Dass sie zudem per DECT Telefone anbindet und auch die Smart Home Hardware von AVM verwaltet nimmt man schon fast als selbstverständlich hin. Das WLAN schafft schon ac Standard mit 3×3 MIMO (ohne Multiuser) und ist immernoch schnell genug. Zudem arbeitet die gute alte Fritte auch mit aktuellen Mesh Repeatern zusammen, so dass man mit wenig Aufwand das WLAN mal schnell erweitern kann.
Also eigentlich ne klare Sache: solange die Box läuft und per Software auf dem aktuellen Stand kann die FritzBox eingesetzt werden, ohne dass man das Alter tatsächlich mitbekommt. Die 7490 ist für AVM sowas wie das iPhone 6s für Apple: bei der Vorstellung sehr leistungsstark und so beliebt, dass es immer noch unterstützt wird. Und die Fritzbox ist sogar zwei Jahre älter.
Nur auf eines müsst Ihr achten, wenn Ihr die Fritzbox kauf: auf einen angemessenen Preis beim Gebrauchtkauf. Der Kultstatus sollte nicht mitbezahlt werden, schließlich wird auch diesen Router mal irgendwann das zeitliche segnen und es gibt schöne Nachfolgemodelle. Aber eins müsst Ihr nicht haben, wenn Ihr das Gerät noch einsetzt: ein schlechtes Gewissen mit alter Technik unterwegs zu sein. Im Gegenteil: so gut und so lange gepflegte Hardware ist heutzutage eher ein erstrebenswerter Vorteil.
Preisgünstige aktuelle Fritzboxen für den Neukauf
Möchtet Ihr nicht gebraucht kaufen, aber nicht zu viel Geld ausgeben, dann kommen vielleicht die im Gegensatz zur aktuellen 7590 die etwas abgespeckteren Varianten in Frage. Zum einen die 7530, die lediglich mit nur noch einem analogen Telefonanschluß kommt oder die 7510, die neben diesem auch nur noch einen weiteren Ethernetport mitbringt. Für viele Installationen, wo eh alles übers WLAN läuft völlig ausreichend. Doch günstiger ist es, wenn Ihr schon einen Glasfaseranschluß habt, also auf gar kein Modem mehr angewiesen seid. In diesem Fall reicht auch schon eine 4040 für unter 80 Euro.
