Wer Nutzern helfen möchte die Internetzensor in ihrem Land zu umgehen, kann das ganz einfach tun, ohne dabei ein Technikprofi zu sein. Könnt Ihr was auf Eurem Mac installieren reicht das schon.
Nutzer im Iran oder in Russland beispielsweise, denen von staatlicher Seite der Zugang zu freier Information verweigert werden soll, greifen meist zum Tor Browser um das Tor Netzwerk zu nutzen. Die Idee ist folgende: man verbindet sich mit einem Tor Eingangsserver, wird auf einen weiteren Rechner weitergeleitet um dann anschließend über einen dritten Ausgangsserver ins eigentlich Internet zu gelangen. So wird die eigene Internetadresse nicht bekannt, ja nur die des Ausgangsservers gegenüber dem Internet bekannt wird. Man ist also hinsichtlich der IP anonym unterwegs.
In Staaten, die zu staatlicher Zensur greifen, hat dieser Ansatz jedoch ein großes Problem: irgendwann sind nämlich die Adressen der Tor Eingangsserver bekannt und man kann sie sperren. Und somit auch den gesamten Zugang zum Tor Netzwerk und man kommt an keine freien Informationen mehr.
Hier kommt Ihr ins Spiel: Die Idee der Tor Snowflakes ist es, die eigene IP Adresse in einem Land, welches nicht zensiert, den Nutzern in einem Zensurstaat zur Verfügung zu stellen. Die Verbindung ins Tor Netzwerk findet also nicht über einen Eingangsserver statt sondern über Eure Internetadresse, die dann an die bekannten Eingangsserver weiterleitet. Die Idee ist also statt der begrenzten Anzahl an bekannten Tor Einwahlservern extrem viele unbekannte Adressen für den Weg ins Tor Netzwerk zu erstellen – je mehr da mitmachen desto besser. Der jeweilige Staat kann schließlich nicht alle sperren.
Mitmachen könnt Ihr total simpel: Für Chrome und für Firefox gibt es Browserplugins. Installiert sie und stellt sie an. Fertig. Bei Chrome gibt es auch die Möglichkeit den Dienst weiterlaufen zu lassen auch wenn der Browser geschlossen ist. Das ist auch praktisch für Rechner, die z.B. den ganzen Tag durchlaufen. Möchtet Ihr eine Docker Installation durchführen, so ist auch das möglich.
Wir konnten feststellen, dass sich pro Tag ungefähr 24 Personen über unsere IP ins Tor Netzwerk einwählen. Der angefallene Traffic liegt dabei bei einigen hundert Megabyte. Die Leitung wird also nicht sonderlich belastet. Sämtlicher Traffic ist dabei verschlüsselt und rechtlich habt Ihr auch nichts zu befürchten, weil Ihr ja nur den Weg ins Tor Netzwerk bereitstellt, aber nicht raus. Jeder Nutzer, der sich ein einem Staat befindet, der das Netz zensiert wird Euch für die kleine Installation auf Eurem Rechner sehr dankbar sein.