Alle Welt nutzt PayPal. Aber jetzt haben sich Banken und Sparkassen zusammengeschlossen und möchten mit Paydirekt einen eigenen Bezahldienst etablieren. Wir haben ihn uns einmal angesehen – und auch damit eingekauft.

Zur Anmeldung für den Internetbezahldienst loggt Ihr Euch in Euer Onlinekonto bei der Bank oder Sparkasse ein und legt einen Benutzernamen und ein Passwort fest. Dort wird es einigermaßen absurd für Nutzer, die den Sicherheitsprofis zugehört haben und tatsächlich Sonderzeichen in ihre Passwörter mischen: Paydirekt erlaubt nämlich nur eine Handvoll und liefert bei der Nutzung von eigentlich üblichen Symbolen eine Fehlermeldung. Nun ja.

paydirekt Konto

Ist man dann angemeldet, läd man sich die App runter und loggt sich ein, damit hat man seine Einkäufe im Blick. Zum Charme der App lässt sich sagen, dass es wohl die trockenste und spaßfreiste App der Welt ist. Schon klar, es geht um Geld, und das ist eine ernste Angelegenheit, aber diese App musste sich Mühe geben um überhaupt erstmal pragmatisch genannt werden zu dürfen. Man sieht seinen Nutzernamen und kann dann seine Einkäufe (inklusive aller einzelnen Artikel, das ist allerdings sehr praktisch) sehen. Das wars. Zudem: man sieht tatsächlich nur die Einkäufe, die mit Paydirekt getätigt wurden, die Kontodaten des mit dem Bezahldienstes verbundenen Girokontos gibts, auch auf Wunsch, nicht zu sehen.

Die App ist sachlich. Mein Gott, ist sie sachlich.

Zum Test haben wir einen Einkauf bei Alternate mit Paydirekt bezahlt. Dabei vielen drei negative Dinge auf. Das erste war das mehrfach nötige Aufrufen der Einlogseite. Erst ging es nicht, dann gab es eine Fehlermeldung, dann gings. Das haken wir aber einfach mal unter Anfangsproblemen ab. Die zweite Eigenheit ist, dass das Geld nicht sofort abgebucht wird, sondern erst, wenn der Verkäufer den Auftrag auch annimmt. Wer also vor fünf Tagen etwas bestellt und anscheinend bezahlt hat sollte sich nicht über seinen hohen Kontostand freuen: es kann sein, dass der Händler einfach die Transaktion noch nicht angenommen hat.

paydirekt Bezahlung

Das dritte und eigenlich Problem ist jedoch die fehlende Verbreitung des Dienstes. Überall kann man mit PayPal zahlen. Wenn man nach Jahren mit einer eigenen Konkurrenz um die Ecke kommt, so sollte diese aber auch besser sein als das etablierte Produkt. Oder cooler. Oder was weiß ich. Das ist leider mit Paydirekt nicht mal ansatzweise gelungen. Es ja nicht einmal global. Das Fazit lautet daher: es funktioniert. Es ist praktisch, dass es im Onlineportal der Hausbank einfach gestartet werden kann. Aber ob das reicht um eine ausreichende Verbreitung zu finden? Warten wir es ab.

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