Touch ID vs. Face ID – Was ist besser?

Apple iPad mini touch id 09142021

Face ID oder Touch ID? Beides hat Vor- und Nachteile.

Bei mobilen und inzwischen auch stationären Apple Geräten müsst Ihr inzwischen nicht mehr ein Passwort oder Zahlencode eingeben um Euch einzuloggen, sondern Ihr könnt Euch mit biometrischen Merkmalen identifizieren. Auf gut Deutsch wird also Euer Gesicht oder Euer Fingerabdruck erkannt.


Zwei Arten der Identifikation an Apple Geräten

Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile und sie werden in verschiedenen Apple Devices unterschiedlich eingesetzt – manchmal entgegen der Intuition oder auch des Wunsches im Alltag eine andere Möglichkeit zur Identifikation zur Verfügung zu haben. Im Wesentlichen gibt zwei Arten der Identifikation, die von Apple angeboten wird: Face ID und Touch ID.


Face ID ist High-tech, aber manchmal unpraktisch

Bei Face ID, wie es bei den meisten hochpreisigen iPhone verwendet wird, projiziert ein kleiner Projektor Infrarotmesspunkte auf Euer Gesicht, die dann von einer Kamera wieder eingelesen werden. Mit dieser Technik wird dann das Aussehen Eures Gesichtes vermessen, damit es wiedererkannt wird. Die Daten werden übrigens nicht in der Cloud gespeichert, sie verlassen Euer Gerät nicht. Diese Technik ist praktisch, weil man eben bei der Nutzung und Entsperrung des Gerätes nur ein Gesicht braucht – und das ist ja bekanntlich fair verteilt. Unpraktisch ist diese Technik jedoch, wenn Ihr das iPhone nicht korrekt in der Hand haltet, sondern mal kurz auf dem Tisch liegen entsperren möchtet. Wenn Ihr Euch dann nicht im richtigen Winkel vor der Kamera aufhaltet, entsperrt sich das Gerät nicht und fragt altmodisch nach dem Code.

iPhone XR Face ID 09122018

Dieses Problem hat auch jeder seit der Coronapandemie beim Maskentragen: hier fehlt dem System für die Identifikation schlicht die Hälfte des Gesichts und man tippt doch wieder den Code ein. Apple hat nun angekündigt in der kommenden iOS Version 15.4 nun Face ID so verbessert zu haben, dass die Augenpartie reicht um ein Gesicht zu identifizieren, aber das kommt etwas spät. Auf der anderen Seite werden wir die Masken vielleicht doch nicht so schnell wieder los, daher ist es eine späte, wenn auch willkommene Verbesserung.


Touch ID ist der Klassiker und weit verbreitet

Ironischerweise steht man mit einem älteren bzw. billigeren iPhone (SE) in der Pandemie besser da: dann hat man nämlich Touch ID zur Verfügung. Hier ist ein Fingerabdrucksensor im Homebutton verbaut, und der lässt sich logischerweise nicht von der Maske im Gesicht irritieren. Aber es ermöglicht auch das iPhone auf dem Tisch liegend mal eben zu entsperren. Also eine keinesfalls überholte Technik. Nur wenn die Finger mal nass sind, weil Ihr beispielsweise Abwasch gemacht habt streikt die Technik manchmal. Viele wünschen sich nach der Erfahrung mit Face ID, dass Apple die Touch ID so weiterentwickelt, dass zwar der Homebutton nicht mehr notwendig ist, die Identifikation des Fingerabdruckes aber durch das Display stattfinden kann – da bleibt abzuwarten, ob Apple das irgendwann einführt.

Eine sehr schöne Lösung für Geräte, die keinen Homebutton mehr haben, aber dennoch über Touch ID verfügen, ist Apples Integration der Technik in den Top Button, also den Einschaltbutton auf der Oberseite. Damit hat man eine zuverlässige Identifikation, keine Notwendigkeit für einen zusätzlichen Knopf und kommt ohne Face ID aus. Für viele Szenarien im Alltag wäre das auch fürs iPhone super. Apple weigert sich aber bisher diese Möglichkeit in die Smartphones einzubauen und stattet nur iPad Air und iPad mini mit dieser sehr eleganten und zuverlässigen Läsung aus und bessert stattdessen Face ID etwas nach. Es bleibt abzuwarten, ob Apple bei zukünftigen iPhones wieder oder vielleicht auch zusätzlich auf Touch ID bei iPhones setzt.


Macs setzen durchgängig auf den Fingerabdruck

Bei Macs setzt Apple, entgegen den häufig geäußerten Wünschen der Nutzer, nicht auf Face ID, obwohl beispielswiese beim iMac im Gehäuse genug Platz gewesen wäre. Ein einfaches Hinsetzen vor den Rechner und Losarbeiten geht also nicht. Sowohl bei iMacs als auch bei MacBooks ist Touch ID verbaut, man muss also immer mit dem Finger entsperren – was ja nun auch kein großer Aufwand ist. Es birgt allerdings einen Nachteil für Mac Nutzer, die gerne eine andere Tastatur nutzen: mit dieser ist keine Touch ID Funktion möglich, da das nur mit den Originalen von Apple geht. Damit tippt Ihr also wieder das Passwort ein. Vielleicht hat Apple auch hier auf Touch ID gesetzt, weil es zum einen einfach billiger ist und zum zweiten der Mac mini gar keine Möglichkeit hat Face ID anzubieten, somit ist die Erfahrung bei allen Geräten konsistent.


Touch ID im Seitenbutton für günstige iPhones?

Warum sich allerdings starke Unterschiede zwischen iPhones mit Face ID, Touch ID und iPads mit Touch ID im Top Button ergeben kann wohl nur Apple beantworten. Wenn es wirklich eine Preisfrage sein sollte, können Fans von Touch ID im Einschaltknopf bei iPhones vielleicht auf einen Nachfolger des SE hoffen: wenn Apple da stark den Preis optimiert aber dennoch auf ein zeigemäßes randloses Display setzt wird vielleicht die Face ID weggespart und zur Touch ID Lösung wie bei modernen iPads gegriffen. Das könnte der Touch ID den Weg in die Neuzeit ebnen und würde bestimmt viele Freunde finden.

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