iMacs der letzen Jahre können einen nervigen Altersfehler aufweisen: Ein Display, dass ständig nach unten kippt, weil die Feder es nicht mehr in Position hält. Wir zeigen Euch das Problem, die Lösung und was Apple dazu sagt.
Dieser Artikel basiert auf einem Artikel und den Foreneinträgen bei MacRumors.
Das Scharnier will nicht mehr und das iMac Display hängt runter.
Es handelt sich bei diesem Problem um ein recht auffälliges Problem: da das Display einfach ohne Gegenkraft nach unten hängt, bleibt der Bildschirm auch einfach nicht mehr in dem Winkel, den man gerne eingestellt hätte. Das Problem liegt in der Konstruktion des Scharniers, das Haltearm und Bildschirm (bzw. den ganzen restlichen iMac) verbindet: Diese Verbindung wir durch eine starke metallene Feder unter Spannung gehalten, so dass das Gewicht des schweren Bauteils ausgeglichen wird und somit eine leichte Anpassung der Neigung möglich ist. Ohne diesen Support macht die Schwerkraft einfach was sie will und zieht das Display nach unten.
Das Bauteil, welches kaputt bricht und zu der o.g. Situation führt, sind mehrere Halter, die das Ende der gespannten Feder auf das zweite Scharnierteil übertragen. Und diese sind aus Plastik. Zudem befinden sie sich in der Nähe des Lüfterausgangs, so dass sie neben der mechanischen Belastung auch thermischem Stress ausgesetzt sind. Nach zwei drei Jahren ist das Material dann so ermüdet, dass es bricht und die Feder das Display nicht mehr in Stellung hält.
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Sieht man sich Reparaturvideos an, so wird deutlich, dass das Problem keine schwere ingenieurtechnische Überlegung erfordert, sondern nur ein stabiles Bauteil, dass man für wenige Cent selbst herstellen kann. Auch gibt es schon Reparaturkits für dieses Problem. Hat man die Kunststoffhalter durch massives Metall ersetzt, so ist das Problem für alle Zeiten erledigt. Allerdings muss man sich dafür die Zerlegung des gesamten iMacs zutrauen und auch ein paar Stunden Zeit investieren. Habt Ihr den iMac wegen dieses Fehlers schon in der Reparatur gehabt, so solltet Ihr eine Erstattung der Kosten von Apple verlangen. Laut MacRumors ersetzt Apple inzwischen die Kosten der Reparatur, hat allerdings noch kein Austauschprogramm ins Leben gerufen.
Sieht zum ersten Mal nach unverschleierter geplanter Obsoleszenz aus.
Es stellt sich auch die Frage, warum ausgerechnet bei den paar Jahre alten Macs dieses Bauteil versagt. Selbst uralte Cinema Display mit einem Gelenk in der Mitte funktionieren auch nach einer Dekade fehlerfrei. Ebenso Thunderbolt Displays und iMacs, die noch ein optisches Laufwerk besitzen. Sieht man sich die Konstruktion des Gelenks an kommt man ins Grübeln: alle Bauteile wie auch die Feder sind aus massivem Metall, die Teile sind mit mindestens fünfzehn Schrauben mit dem restlichen Mac verschraubt. Nur das Bauteil, dass dauerhaft unter Belastung steht, ist aus Plastik, welches nach vorgegebender Zeit brechen muss. Das riecht zum ersten mal nach geplanter Obsoleszenz. Mehr noch, weil eine selbstgemacht Reparatur mit einem kleinen Stück Metall den Hintergedanken so offensichtlich macht. Plastikscheibe hier und neuen massive Torxschrauben da? Das passt nicht zusammen.
Wer also dieses Problem hat, sollte sich also entweder die Mühe machen, den Mac selbst zu reparieren oder sich einen Betrieb suchen, der die metallene Verstrebung einbaut. Anscheinend verbaut Apple nämlich wieder das Bauteil mit Plastik, dass dann dan definierter Zeit erneut den Geist aufgibt.