Ihr habt ein besonders gutes Schnäppchen auf eBay Kleinanzeigen gefunden? Dann stehen die Chancen sehr hoch, dass es sich um eine betrügerische Anzeige handelt. Wir zeigen Euch ein paar Kriterien, womit Ihr die Situation einschätzen könnt.
Zum ersten handelt es sich (wie beziehen uns hier darauf, weil Euch das interessiert) um funktionierende MacBooks. Diese werden häufig stark unter aktuellem Marktwert angeboten. Obwohl sie noch um die 1000 Euro wert sind, werden sie in der Anzeige für um die 350 Euro angeboten. Da setzt natürlich der Instinkt ein und das ist gewollt – aber eben auch dumm.
Früher war es so, dass sich niemand wirklich Mühe gemacht hat Euch über den Tisch zu ziehen. Es hieß Notverkauf und gut. Heute bekommt Ihr eine gute und persönliche Beschreibung, so dass die Anzeige nicht wirklich anders aussieht als eine echte. Dazu gibt es eine gute Story und es wird der Eindruck erweckt, dass der oder die Verkäufern nicht so helle ist und Ihr Euch schlau vorkommt. Das ist aber eine Falle. Daher müsst Ihr auf ein paar Sachen achten.
An diesen Kriterien erkennt Ihr gefälschte Kleinanzeigen
Wenn beispielsweise das Nutzerkonto erst seit heute oder ein paar Tagen existiert, ist es bereits keine gute Idee mit dem oder derjenigen Geschäfte zu machen. Aber gut, Ihr könntet Euch ja auch erst angemeldet haben, schreibt also den Verkäufer mal an. Ein nächstes gutes Kriterium ist, wenn das MacBook zwar 700 Euro unter Wert verkauft wird, auf die paar Euro Versandkosten aber Wert gelegt wird – so wird in der Kommunikation Normalität vorgespiegelt. Lasst Euch aber nicht an der Nase herumführen.
- der Preis ist zu günstig
- das Konto existiert erst seit kurzem
- trotz Verkaufs unter Wert wird auf Versandkosten geachtet
- zur Zahlung wird ausländisches Konto angegeben
- eBay löscht die Anzeige selbsttätig
Endgültig die Hände von der ganzen Sache solltet Ihr lassen, wenn Euch zu Bezahlung ein ausländisches Konto gennant wird, also eine IBAN, die nicht mit DE anfängt. Wenn diese dann auch noch als Bild oder Screenshot kommt, solltet Ihr die Anzeige bei eBay Kleinanzeigen gleich melden.
Nun gehen die Betrüger schon so weit, dass die Beschreibung gut klingt, und es neben dem angebotenen MacBook auch ein paar andere Alibiverkäufe gibt, so dass Ihr nicht denken sollt, es gehe nur um Betrug – aber selbst das sollte Euch nicht ablenken.
Sicherheit durch Verzögerung – wartet einfach ab
Seid Ihr immer noch nicht sicher, weil der Verkäufer echt nett klingt und auch der Preis nicht so stark vom Marktwert abweicht, wartet einfach ein paar Tage mit der Zahlung, was gerade übers Wochenende gut möglich ist. Meist werden diese Anzeigen von eBay schon nach ein oder zwei Tagen kassiert, weil auch der Plattform aufgefallen ist, dass etwas nicht stimmt.
Was Ihr also auf keinen Fall machen solltet: Euren Schnäppcheninstikt gewinnen lassen und sofort bezahlen. Darauf wird es angelegt und im schlimmsten Fall zahlt Ihr für ein gutes Foto auf eBay Kleinanzeigen und seht Euer Geld nie wieder.
Es ist wahr, dass der Drang, ein vermeintliches Schnäppchen zu ergattern, oft dazu führen kann, dass man unvorsichtig wird. Die Empfehlung, nicht überstürzt zu handeln und stattdessen abzuwarten, ist klug. Wenn die Anzeige schon nach kurzer Zeit verschwindet, ist das ein deutliches Warnzeichen.
Aus eigener Erfahrung würde ich noch auf folgende Dinge achten:
– ob der Gesprächspartner bereit ist alle Nachfragen zu beantworten
– ob zur Zahlung nur PayPal ohne Käuferschutz und Überweisung angeboten wird. Denn dann ist Vorsicht geboten
– Bewertungen des Verkäuferprofils anschauen
– zum Teil wird nur gebrochen Deutsch gesprochen oder gar nicht geantwortet oder aber kurz und knapp
Alles in allem meine ich aber auch gelesen zu haben, dass es möglich ist die Existenz der Dauer eines Verkäuferkontos zu manipulieren. Habe allerdings keine Ahnung, ob da etwas dran ist (…) vielleicht weiß das jemand von euch?
Hallo Chris,
danke für die Ergänzungen! Völlig richtig. Der vierte Punkt ist allerdings manchmal schwer einzuschätzen: wir haben die Erfahrung gemacht dass es durchaus ein Betrüger sein kann, der will dass man ein MacBook nach England schickt (ständige Betrugsmasche eigentlich) oder schlicht jemand, der noch nicht so gut Deutsch kann. Kommt also immer auf den Kontext an.
Danke für Deinen Input!
Stephan