Wir haben in unserer Review des 27″ iMacs das Gerät gelobt, weil es ein hervorragendes Rundum-glücklich-Paket verspricht. Wenn man allerdings zu den wenigen Personen gehört, die nicht auf Anhieb ein fehlerfreies Gerät erwischen, dann ist es mit großer Wahrscheinlichkeit ein iMac, dessen Display etwas gelblich erscheint.
Dabei ist augenfällig dass das Display bei einem einfarbigen Hintergrund nicht überall die gleiche Farbe zeigt, sondern zum unteren Bereich hin etwas ins Gelbliche abgleitet. Dieser Effekt scheint mehr oder weniger ausgeprägt zu sein. Die Spekulationen im Netz reichen von Fertigungsfehlern bis zu Transportschäden, wo sich die Streufolie, die das Licht der LED-Beleuchtung gleichmäßig verteilen soll, verschiebt und somit die Farbänderung auslöst. Weiterhin kann ein Zentimeter vom unteren Rand ein zwei Zentimeter hoher Schatten auftreten, der sich über die gesamte Displaybreite zieht.
Bei den hier eingestellten Fotos sieht man, dass der Effekt auch rechtsseitig auftreten kann. Die Gelbfärbung ist deutlich zu erkennen. Beim Kauf des getesteten iMacs haben wir ihn zu Beginn zwei Mal tauschen lassen, weil die beiden ersten Geräte beide den Fehler in starker Ausprägung hatten. Der dritte, den wir behalten haben, hat eine nicht perfekte Ausleuchtung, sieht aber deutlich besser aus als die beiden vorherigen. Apple tauscht die Geräte auch anstandslos, dennoch ist es ärgerlich ständig iMacs hin- und herzuschicken, nur um das zu bekommen, was man bezahlt hat. Nebenbei: es gibt auch Unterschiede in der Lautstärke der verbauten Festplatten – von deutlich hörbar bis zu leise säuselnd. Serienstreuung ist also in jedem Fall gegeben.
Meistens erkennt man ein fehlerhaftes Display schon beim Booten, da der weiße Hintergrund eine gute Kontrollmöglichkeit bietet. Noch deutlicher kann man einen eventuellen Fehler machen, wenn man diese Seite aufruft und die grauen Balken am oberen und unteren Displayrand vergleicht, vorzugsweise in einem dunklen Raum. Gibt es hier extreme Abweichungen, kann man sich direkt an Apple wenden. Zur Gegenkontrolle kann man auch diesen Test verwenden, er ermöglicht zudem auch die Suche nach defekten Pixeln, die aber nur noch sehr selten vorkommen.
Es stellt sich natürlich die Frage, inwiefern das beim alltäglichen Arbeiten ins Gewicht fällt. Wer im Internet surft und Texte bearbeitet, den für den dürfte der Effekt nicht weiter ins Gewicht fallen. Bearbeitet man aber Bilder, so sieht die Sache schon ganz anders aus, nicht zuletzt weil Apple das Display als nahezu perfekt anpreist. An der geweckten Erwartungshaltung muss es sich dann auch messen lassen. Zwar ist der iMac als Consumergerät positioniert, solche starken Farbschwankungen sollten bei einem Gerät, dessen Display schon seit Jahren verbaut wird, nicht mehr auftreten.
Wer ähnliche Erfahrungen gemacht hat, ist eingeladen, diese im Forum zu teilen.
4 thoughts on “iMac 2011 Problem: gelbliches Display”
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Hallo Stephan,
vielen Dank für deine schnelle Antwort!
Wenigstens hält sich der Gelbstich bei meinem iMac in grenzen deshalb hatte ich ihn behalten und da er keine Pixelfehler hat. ; ) Nur bei einem war es so schlimm das grau nicht mehr wirklich was mit der Farbe grau zu tun hatte und das geht einfach nicht.
Was mich dann einfach immer was ärgert sind diese schönen Sätze auf der Apple Webseite:
“Leuchtende, lebensechte Farben. Ohne Ausnahme.
Alles, was du dir auf dem großen Hochglanz-Display ansiehst, ist klar und leuchtend – von Hauttönen und dunklen Schatten bis zum strahlend blauen Himmel und grünen Feldern. Und auch die Farben sind viel realistischer. Weil jedes iMac Display individuell mit modernen Spektralradiometern farbkalibriert wird, um Farbstandards zu erfüllen, die auf der ganzen Welt anerkannt werden.”
Wenn man es sich genau anschaut bleiben Werbeversprechen eben genau das was sie sind, Werbeversprechen. Ich finde es einfach schade, da gerade Apple angeblich immer so hohe Ansprüche hat.
Naja aber man möchte sein OS X ja haben und eins kann der iMac ja alle mal, wirklich schick sein. : ) Und nach 4 Jahren MacBook Air möchte ich auch darauf nicht mehr verzichten.
Grüße Mike
Da haste wohl recht, damit haben sie uns wieder. :)
Wahrscheinlich werden die Displays wirklich kalibriert – halt nur irgendwie :D
Ich weis das dieser Test schon etwas alt ist. Jedoch das Problem mit dem Gelbstich immer noch aktuell. Zumindest hatte ich das Pech mit dem iMac late 2013, ich musste mehr als 3x umtauschen zudem hatten diese alle einen Pixelfehler.
Als ich dann von Apple ein Upgrade vom 2.7Ghz Model zum 2.9Ghz Model angeboten bekam, hatte der erste auch wieder einen Pixelfehler, dafür aber eine rein weißes Display. Der nächste iMac, den ich behalten habe hat leider wieder einen mittigen unteren Gelbstich, leider! Normalerweise bei 1.499€ nicht zu akzeptieren aber wie lange soll das weiter gehen…oder hatte ich vielleicht nur einfach richtig viel Pech…
Hi Mike,
danke für Deinen Betrag. Ich habe auch gedacht, dass sich das Thema mit den neuen iMacs erledigt hätte, die ein zusammengeklebtes Display (also Glas und eigentliches Panel) haben und wollte deswegen aufrüsten. Aber wenn man mal durch den Apple Store geht sieht man, dass auch alle neuen mehr oder weniger einen Gelbstich haben.
Dass Du sogar wieder Pixelfehler hattest ist ja absurd – ich dachte die wären schon lange ausgestorben. :)
Mein iMac hat inzwischen das dritte Display. Mit dem Nachteil, dass zwar die Hintergrundbeleuchtung wieder funktioniert, es allerdings nach rechts hin aber auch wieder gelber wird und vor allem merklich dunkler leuchtet als mein Thunderbolt Display daneben… Die Serienstreuuung (bzw. Preisdruck) scheint schon erheblich zu sein.
Ich glaube allerdings inzwischen, dass es die meisten gar nicht bemerken, und sich Apple deswegen diese Qualität erlauben kann. Andernfalls bleibt nur noch Eizo… :)
Viele Grüße
Stephan