Bald gibts HD-Fernsehen über die normale terrestrische Antenne. Für den Mac bieten sich da selbstverständlich die Sticks von eyetv an. Da wir in Berlin in einem Testgebiet sind, wo es schon die ersten DVB-T2 Sender gibt, haben wir das Zusammenspiel für Euch getestet.
Update: Geniatech stellt den neuen eyeTV T2 lite USB Stick vor. Nur DVB-T2 tauglich, aber etwas günstiger. Zum Artikel hier klicken.
High Tech DVB-T2 Sticks: Deutschland nutzt DVB-T2 HEVC/H.265
Empfangbar sind die hochauflösenden Sender in Ballungsgebieten in Deutschland sei Mai dieses Jahres, ab 29. März 2017 geht es dann in den Regelbetrieb. Zu beachten dabei: SD-Varianten werden, wie es bei DVB-S2 und DVB-C der Fall ist, dabei nicht mehr ausgestrahlt, d.h. man benötigt unbedingt einen neuen Receiver. Wer sich jetzt also gerade einen neuen Empfänger kauft, sollte auf DVB-T2 HEVC Tauglichkeit für Deutschland achten, andernfalls kann das Gerät in sechs Monaten direkt wieder in die Tonne wandern!
Weiterhin ist darauf zu achten, dass es nicht nur DVB-T2 tauglich ist, sondern DVT-T2 HEVC tauglich! Deutschland geht mal wieder einen Sonderweg und führt als erstes Land T2 mit dem HEVC Codec ein. Dieser auch H.265 genannte Kompressionsalgorithmus ist, wie Ihr Euch schon gedacht habt, der direkte Nachfolger von H.264 in dem aktuell so ziemlich alles komprimiert wird. Der neue Codec ist wie üblich effizienter.
Quelle: www.DVB-T2HD.de
Er wird allerdings noch ein bißchen komplizierter: Die privaten Sender haben sich dazu entschlossen Ihr Programm über den terrestrischen Weg zu verschlüsseln. Da auch keine SD-Varianten mehr ausgestrahlt werden, hat man also entweder die Möglichkeit für die Freischaltung der Sender zu zahlen oder einfach auf sie zu verzichten. Ein interessanter Schachzug, da ja bisher eigentlich die Reichweite der Vorteil der privaten Sender war. DVB-S2 oder DVB-C nutzende Fernsehzuschauer bleiben davon unberührt und bekommen immer noch zumindest die SD-Kanäle zu sehen. Möchtet Ihr also auf dem Mac ab März 2017 per DVB-T2 private Fernsehkanäle schauen, so seid Ihr leider zu enttäuschen: alle eyetv Produkte sind nur für den Empfang unverschlüsselter Sendungen geeignet, ein CI+ Slot gibt es nicht und ist auch nicht nachzurüsten wie etwa durch ein separates Modul.
Nun noch ein wichtiger Hinweis: aktuell bietet Geniatech zwei Varianten zum Emfang von DVB-T2 an, die beide für Deutschland tauglich zu sein *scheinen*, den eyetv T2 und den eyetv hybrid. Jetzt der Haken an der Sache (nach einem netten Telefonat mit einem Techniker): tatsächlich enthalten beide Receiver DVB-T2 HEVC/H.265 fähige Empfangstechnik, allerdings der T2 die bessere.
Für DVB-T2 in Deutschland funktioniert nur der eyetv T2!
Da in Deutschland immer noch Testbetrieb herrscht, und sich dieser anscheinend nicht zu hundert Prozent an die Spezifikationen hält, ist der T2 mit einem leicht toleranteren Innenleben aktuell jedoch der einzige Stick, der in unserem Land auch tatsächlich das neue Format empfangen und darstellen kann. Die Informationen auf der Geniatech-Website sind damit technisch zwar korrekt, für den Endanwender allerdings frustrierend, weil es mit dem eyetv hybrid schlicht kein HD Bild gibt. Ausgeschlossen, dass der hybrid genannte Stick im Regelbetrieb dann doch korrekt funktioniert ist es zwar nicht, allerdings sollte man, wenn man jetzt zu einem Mac Empfänger greifen möchte, den T2 genannten wählen.
1080p über die Antenne, Decoding per CPU.
Dieser tut dann auch seinen Dienst an unserem iMac einwandfrei. Leider wurde er von der bereits installierten eyetv 3 Software nicht erkannt. Deinstallation und erneutes Aufspielen löste das Problem. Zum aktuellen Zeitpunkt zu empfangen sind vier verschlüsselte private Sender sowie ARD HD und ZDF HD. Die Funktion ist problemlos, das Bild wirklich scharf. Und besser als über Kabel oder Satellit, da tatsächlich 1080p gesendet wird. Die Software hat sich über die Jahre so gut wie nicht verändert. Wer sich das Design anschauen möchte, kann dies in unserem allerersten Test tun.
Da, wie eingangs erwähnt, H.265 als Codec zum Einsatz kommt, für die noch wenige Hardwareunterstützung im Apple Universum in Umlauf ist (Skylake Prozessoren müssten das schon unterstützen), muss das Decoden über den Prozessor erfolgen. Somit lag die Prozessorlast bei unserem 2,7 GHz i5 statt 13% für SD Fernsehen bei 100 bis 130%. Man merkt also, die CPU muss ordentlich arbeiten. Als Untergrenze für 1080i HEVC gibt Geniatech einen Core i5 mit 2,5 GHz und 4 GB RAM an. Bei weniger Rechenleistung wäre der Empfang per DVB-S2 oder DVB-C mit H.264 Codierung die bessere Wahl.
Bei der Hardware des kleinen T2 Sticks fällt auf, dass er nahezu unverändert zu der alten DVB-T Variante ist. Nur seinen Infrarotempfänger für eine Fernbedienung hat er verloren. Wer also einen neuen Mac ohne IR-Empfänger besitzt (den Mac mini ausgenommen, der besitzt nach wie vor einen) und ihn dennoch fernsteuern will, muss sich eine andere Lösung einfallen lassen.
Um es zusammenzufassen für Macfernsehnutzer: ab März 2017 gibt es per Antennte nur noch öffentlich-rechtliche Sender zu sehen über den bisher einzigen Empfangsweg eyetv T2 für HEVC/H.265. Alle jetzt noch im Verkauf erhältlichen DVB-T Empfänger werden obsolet.
Update: Der eyeTV T2 Stick heißt jetzt eyeTV T2 hybrid, weil es jetzt auch den eyeTV T2 lite gibt. Dieser kann nur DVB-T2 und nicht auch DVB-C empfangen, weshalb er etwas günstiger ist.
Bei Amazon kaufen: eyeTV T2 hybrid eyeTV T2 lite
Falls Ihr eher auf der Suche nach einem DVB-T2 Receiver für einen herkömmlichen Fernseher anstatt eines Mac seid, haben wir Euch hier mal drei interessante Geräte herausgesucht: