Die ersten Tests für das 4-Kern 13″ Modell und das 6-Kern 15″ Modell sind da. Fazit: die neuen CPUs lassen die Geräte sehr heiß werden.

Beim Rechenprozess entstehende Hitze muss über das Kühlsystem abgeführt, andernfalls drosselt der Prozessor die Leistung um Schäden zu vermeiden. Und genau letzteres scheint wohl sowohl beim neuen 13er als auch beim 15er zu passieren.

Intels verwendete i5 und i9 Chips der achten Generation sind offensichtlich nicht besonders effizient. Das führt im Falle des großen MacBook Pros dazu, dass die Rechenleistung bei Vollast stark gedrosselt wird. Der Chip wird so heiß, dass die Leistung unter die des 2017er Modells fällt.

Das hat zum einen Dave Lee festgestellt, der den Test mit einem Export in Adobe Premiere Pro gemacht hat und das Vorgängermodell sieben Minuten schneller war. Dave hat das Problem auf die Kühlung zurückführen können: beim Rechnen innerhalb des Kühlschranks (kein Scherz) war das neue Modell gut acht Minuten schneller. Anscheinend ist der Chip also sehr leistungsfähig, kann aber aufgrund mangelnder Kühlung sein Leistungspotenzial nicht ausspielen und somit fällt aufgrund des Throtteling die Gesamtleistung sogar unter die des Vorjahresmodells.

MacBook Pro 15 (2018) - Beware the Core i9

Ähnliches hat auch zollotech festgestellt, dies mal mit der von Apple programmierten Anwendung Final Cut Pro (bei Software von Adobe unterstellt man nicht ausreichende Optimierung). Allerdings zeigt sich auch hier ein ähnliches Bild: bei der Kompression eines 4K Videos ist auch hier das ältere 2017 Modell um zwei Minuten schneller fertig als das 2018er mit i9 Prozessor.

MacBook Pro Top Spec Benchmark Comparison - 2017 vs 2018

Dass Intel wohl Schuld an diesem Umstand ist, kann man auch beim 13″ MacBook Pro mit 4-Kern-Prozessor sehen. notebookcheck hat auf einem Quad-Core MacBook Pro Cinebench R15 laufen lassen und auch hier das problematische thermische Verhalten festgestellt. So läuft der Prozessor nur die ersten Sekunden mit vollen 3,6 GHz (Turbo Boost) und zieht um die 50 Watt, schaltet aber dann sehr schnell zurück und verbraucht dann nur noch zwischen 20 und 40 Watt, was sich natürlich auch in einer beschränkten Leistung widerspiegelt. Zum Vergleich zu den vorherigen Doppelkernprozessoren ist das zwar nahezu immer noch eine Verdoppelung der Rechenleistung, allerdings wird auch hier das Potenzial der CPU nicht in Gänze ausgeschöpft.

Wir halten die Augen auf und versuchen herauszufinden, ob vielleicht alle Testgeräte noch nicht von Apple softwareoptimiert wurden oder ob die verwendete Intel Prozessorgeneration tatsächlich ein Hitzeproblem hat. Vielleicht ein weiterer Grund über unsere verrückte Idee nachzudenken. Käufer von 2017er Modellen im 15″ Format können sich aktuell jedoch erstmal entspannt zurücklehnen, besitzen sie doch den aktuell im Alltag schnelleren Rechner.

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