Apple hat mit der Vorstellung des neuen iPad Air in 10,5″ das alte iPad Pro 2017 entfallen lassen. Dieses gibt es nun häufig im Angebot. Ist der Kauf noch eine gute Wahl?

Mit Einführung der iPad Pro Modelle ohne Homebutton wurde das 10,5″ iPad Pro dennoch im Programm gehalten – als günstigere Alternative. Diese Rolle wird nun vom 10,5″ iPad Air übernommen – und dieses ist wirklich viel günstiger als die Pro Modelle und teils neu auch günstiger als ein iPad Pro 10,5″ im Ausverkauf.

Stellt sich also die Frage: wenn ich ein 10,5″ Gerät möchte, welches kaufe ich und warum? Wir zeigen Euch jetzt die technischen Details, von denen Ihr Eure Entscheidung leiten lassen könnt.


Prozessor: A10X im iPad Pro 2017, A12 im iPad Air 2019

Apple verbaut im neuen iPad Air wie auch im neuen iPad mini und iPhone Xs und Xr den A12 Chip. Dieser ist extrem schnell und verfügt zudem über eine “Neural Engine” genannten Hardwarebereich, der fürs Maschinenlernen nötig ist. Der A10X Chip kann das nicht, ist aber auch nicht wirklich langsam. Zu verwechseln ist er zudem nicht mit dem A10 Chip aus dem iPhone 7 oder dem aktuellen iPad (ohne Namenszusatz). Der A10X hat sechs Kerne und ist 30% schneller als der A10 bietet auch 40% schnelle Grafikleistung als der A10 ohne X.

iPad Pro: in der CPU Leistung etwas langsamer, bei der Grafik vorn dabei.

Diese Unterscheidung gilt auch für das iPad Air: Apple nimmt hier nicht die A12X Variante wie im neuen iPad Pro ohne Homebutton, sondern die A12 Variante aus den iPhones. Der Unterschied sind sechs Kerne vs. acht Kerne. Im Mulitcorebenchmark heißt das, dass der A10X mit um die 9300 Punkte näher am A12 mit ungefähr 11000 Punkten liegt als am A12X mit knapp 18000 Punkten. Bewertet also A10X vs A12 und nicht A10X vs A12X, das ist eine ganz andere Hausnummer. Auch bei der Metal Performance für Grafik liegt der A10X immer noch vorne.

Um es kurz zu machen: das iPad Pro ist keinesfalls langsam. Nur wenn Ihr wirklich die 2000 Punkte mehr braucht müsst Ihr zum A12 greifen. Schnellste Rechenpower ist dann aber auch erst mit dem A12X erhältlich. Sollte das für Euch nicht so wichtig sein sind vielleicht kommende Kriterien für Euch wichtiger.


Arbeitsspeicher: 4 GB RAM iPad Pro 2017, nur 3 GB im iPad Air 2019

Die RAM Ausstattung bei iPhones und iPad steigt mit der Zeit von geringen Kapazitäten in den Anfangstagen hin zu einem 1 GB, dann 2, 3 und 4 bei den aktuellen und Profigeräten.

Aktuell stattet Apple die nicht-Pro iPads mit 3 GB RAM aus. Ältere Geräte, die Ihr gebraucht bekommt, bieten nur 2 GB. Ausnahme: das iPad Pro mir dem 10,5″ Display (und natürlich auch das größere). Diese Modelle bieten 4 GB! Warum das wichtig ist? In ein paar Jahren wird Apple wieder ein paar Modelle nicht mit der aktuellsten iOS bzw. iPadOS Software versorgen, und Entscheidungskriterium wird wahrscheinlich (wie schon jetzt beim Schritt auf iPadOS) die RAM Größe sein. Wenn Ihr nun ein iPad mit viel Arbeitsspeicher habt, seid Ihr damit auf der sichereren Seite – mal ganz abgesehen davon, dass auch die alltägliche Nutzung mit mehr Arbeitsspeicher einfach etwas snappier ist.

In diesem Fall ist also älter gleich besser.

[amazon box=”B07PSKYKGK,B07PP4T5K1″ grid=”2″]


Display: ProMotion im iPad Pro 2017, nur 60 Hz im iPad Air 2019

Beide iPad Modelle haben ein Display gleicher Größe, gleicher Auflösung (2225 x 1668 Pixel) und unterstützen TrueTone. Der Unterschied liegt in der gebotenen Bildwiederholfrequenz: So aktualisiert das iPad Pro das Bild 120 mal pro Sekunde, das neue iPad Air jedoch nur mit 60 Hz, also 60 Mal pro Sekunde.

Damit sehen Animationen und Bewegungen auf dem iPad Pro einfach besser aus. Die höhere Rate an Bildwiederholungen sorgt einfach für eine flüssigere Darstellung bei Bewegungen – nicht umsonst wurde sie ja erfunden. Wer also vielleicht weniger Wert auf pure Rechenleistung, dafür aber sehr smoothe Bewegungen bei Scrollen durch seine Lieblingswebseite haben möchte, hat hier schon ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zur Hand.


Lautsprecher: Vier Stück iPad Pro 2017, zwei Stück im iPad Air 2019

Das war einer der großen Verbesserungen als Apple die iPad Pro Reihe entwickelt hat: vier Lautsprecher. Der Vorteil ist, dass der Stereoeffekt auch möglich ist, wenn as iPad quer gehalten oder aufgestellt wird, wie beispielsweise beim Netflix gucken. Dann hat man auch in der Situation, wo Stereosound am wichtigsten ist, eben links und rechts Lautsprecher.

Beim Pro gibt es auch im Querformat Stereosound.

Das neue iPad Air kommt hingegen nur mit zwei Lautsprechern, die nach unten abstrahlen. Hält man es quer kommt der Sound eben nur von einer Seite. Tendiert Ihr also dazu Euer iPad zum Medienkonsum zu nutzen und legt Wert auf guten Sound ist das alte iPad Pro die bessere Wahl.


Funk und Speicher: 512 GB iPad Pro 2017, 256 GB iPad Air 2019

Habt Ihr extrem viele Daten dabei und braucht viel Speicherplatz, so ist die maximale Speicherausstattung beim iPad Pro aus 2017 größer: 512 GB lassen sich hier maximal unterbringen. Beim iPad Air aus 2019 sind nur maximal 265 GB möglich. Selbstverständlich gibt es bei beiden auch die Option von 64 GB.

Zwei kleine Unterschiede sollen zudem nicht unerwähnt bleiben: Das neuere iPad hat Bluetooth 5.0 statt 4.2 und auch die LTE Geschwindigkeit liegt unter optimalen Bedingungen etwas höher.


Kamera: 12 Megapixel mit Blitz im iPad Pro 2017, 8 Megapixel im iPad Air 2019

Um den neuen günstigen Preis beim Air Pad herstellen zu können wurde auch an der Kamera gespart: so gibt es eine einfache 8 Megapixel Kamera ohne alles.

Das 2017er iPad Pro bietet uns hingegen 12 Megapixel, einen Blitz sowie optische Bildstabilisierung. Wer also öfter mal etwas aufnimmt, und sei es für eBay Kleinanzeigen, hat vom iPad Pro deutlich mehr.


Gemeinsamkeiten: Audioklinke, Touch ID, Lightningport, Batterielaufzeit

Die restlichen Daten sind bei beiden Geräten mehr oder weniger gleich: Größe und Gewicht sind nahezu identisch, an beide kann man altmodische Kopfhörer anschließen, sie haben einen Homebutton mit Touch ID und es gibt um die zehn Stunden Batterielaufzeit. Aufgeladen wird nach wie vor über Lightning, Apple hat nur die neuen Pro Modelle aus USB-C umgestellt.


Ein bißchen Luxus vs. ein bißchen Geld und Rechenleistung

Wir Ihr seht hat das iPad Pro so einige Vorteile. Nachteilig ist, dass die Bluetoothversion etwas hinterher ist (wobei selbst noch MacBook Pros mit dieser Version ausgeliefert werden) und die Rechenleistung etwas (aber nicht wesentlich) geringer ist als beim neuen Air. Wer sich also damit anfreunden kann ein Gerät aus 2017 zu kaufen und nur einen kleinen Aufpreis (oder mit etwas Gelduld vielleicht so gar etwas weniger) zu zahlen zum iPad Air 2019 zu zahlen, bekommt ein sehr rundes iPad mit einigen Komfortfunktionen, die aus Preisgründen beim neuen Air weggefallen sind. Versteht es nicht falsch: Apple hat am richtigen Ende Einsparungen vorgenommen, aber wenn der Preis der beiden Modelle nahe zusammen liegt, sind alle aufgeführten Extras des 2017er Pros sehr nice to have.



Auf Amazon kaufen:     iPad Pro 10,5″     iPad Air 2019

Close