Wir zeigen Euch wie man BluRays auf die Festplatte bekommt. Wie zeigen Euch drei mögliche Varianten.

Dabei beziehen wir uns auf unverschlüsselte Blu-Rays, wie beispielsweise Euer Hochzeitsvideo. Zur Rechtslage von Kaufdatenträgern lest Ihr ganz am Ende des Artikels etwas.


Variante 1: Die Super-Nerd-Variante

Seid Ihr Super-Nerd, wisst Ihr wahrscheinlich eh schon Bescheid und habt all Eure BluRays schon gerippt, und zwar mit diesen Skrips hier. Dafür müsst Euch ein bißchen auf der Kommandozeile auskennen und auch einiges an Open Source Software installieren. Danach habt Ihr alle Filme auf der Platte und könnt machen was Ihr möchtet. Zum Abspielen geht dann auch so ziemlich jeder Player. Das war uns allerdings zu kompliziert.


Variante 2: Die einfache Variante per Kaufsoftware

Möchtet Ihr Eure BluRays rippen und in verschiedenen Formaten auch für Eure mobilen Apple Devices zugänglich machen und vielleicht auch durch Komprimierung den Platzbedarf etwas optimieren, dann müsst Ihr kein Profi sein. Wer keine Lust auf die Kommandozeile hat, kann sich ein Programm kaufen, dass all das automatisch erledigt. Zum Beispiel den VideoSolo DB-DVD Ripper. Damit könnt Ihr einfach die BluRay einlegen, das gewünschte Ausgabeformat einstellen und schon geht alles von allein. Am Ende des Prozesses steht eine aus einer BluRay erstellte Videodatei, die sich ebenfalls mit jedem Player abspielen lassen sollte.

Möchtet Ihr einfach nur Eure Sammlung auf die Festplatte kriegen und Euch nicht mit vielen OpenSource Tools herumschlagen, dann ist das hier Euer Weg. Dabei müsst Ihr aber noch viel Rechenzeit einplanen, weil die Files komprimiert werden. Dann kommt Ihr zwar mit 5-6 GB pro Film aus statt 50 für eine komplette Blu-Ray, der Rechner sollte aber schon einiges an Rechenleistung bieten. Wollt Ihr auf den modernen Codec H.265 setzen, so steigen die Ansprüche an die Rechenleistung extrem an, das ist aktuell also noch nicht empfehlenswert.

Alternativ und in vielen Guides zu finden ist auch das Ensemble aus MakeMKV für um die 60 Dollar (die freie Version ist nach 30 Tagen Test nur für DVDs zu gebrauchen) und Handbrake, um die mit MakeMKV erstellten Dateien zu komprimieren. Kann man auch machen, ist allerdings teurer und komplizierter als gleich das o.g. Programm zu nutzen. Allerdings bietet es evtl. mehr Einstellungsmöglichkeiten und ist daher die etwas einfachere Variante der Nerd-Lösung unter Punkt 1. Zu MakeMKV listen wir unter Variante 3 noch eine kostenfreie Lösung.

Möchte man BluRays gar nicht rippen, sondern einfach nur abspielen, habt Ihr auch hier die Möglichkeit entsprechende Software zu erwerben. Sie kostet so zwischen 40 und 60 Dollar und erlaubt das Abspielen von BluRays direkt von der Scheibe. Als Player gibt es beispielsweise den Mac Blu-ray Player und den Aurora Blu-Ray Player for Mac.


Variante 3: Die unkomprimierte MusicBox Variante mit VLC

Wie hatten am Ende des Tages ein Ziel: wir wollten die beste Bildqualität haben und hatten nichts dagegen mal zum Rechner zu gehen um den Film zu starten. Damit fiel also der Anspruch weg das Filmformat für alle Streaminggeräte gestalten zu müssen. Außerdem hatten wir keine Lust auf das ewige Umrechnen.

Die Lösung war so einfach wie überraschenderweise kostenlos: Aurora Mac Blu-ray Copy zieht Euch einfach eine .iso von Eurer BluRay auf die Platte. Bei der Auswahl der Speicherverzeichnisses hakt es manchmal etwas aber das Rippen dauert im Schnitt nur etwas über eine Stunde und geht auch mit alten Rechnern (sofern sie über ein BluRay Laufwerk verfügen natürlich). Anschließend hat man die ganzen 40 bis 50 GB BluRay als .iso auf der Festplatte.

Abgespielt wird das Ganze dann einfach per VLC. Damit habt Ihr die volle Bildqualität und den schnellen Zugriff auf die Inhalte, weil sie ja nun auf der Festplatte liegen. Auch auf andere Rechner kann man übers Netzwerk streamen. Die VLC App auf dem iPhone wollte allerdings nicht, obwohl es die .iso erkennt und öffnen möchte.

Diesen simplen Umstand wollten wir erreichen: die Inhalte der Scheiben einfach auf der Festplatte haben. Dass zum Abspielen ein Programm wie VLC nötig ist, das mit .iso Dateien umgehen kann ist irrelevant. Irgendein Programm muss man ja sowieso benutzen.

Auch mit VLC hat man die Möglichkeit eine Blu-Ray direkt abzuspielen, sofern diese unverschlüsselt vorliegt. Die im Netz auffindbare VLC Blu-Ray Möglichkeit ist wieder nicht legal, da sollte mal lieber zu den unter Variante 2 genannten Software Blu-Ray Playern greifen.


Rechtslage

Privatkopien von Kaufdatenträgern sind in Deutschland erlaubt, allerdings ist die Umgehung des Kopierschutzes illegal, bei gleichzeitiger Straffreiheit. Das Recht spricht hier von “wirksamen technischen Maßnahmen”. Die Verschlüsselung der Blu-Rays war allerdings schon im Jahre der Masseneinführung 2007 zu umgehen. Und das ohne großen Aufwand, weil der Schlüssel für alle Scheiben schlicht im Speicher eines Blu-Ray Players auslesbar war. Ihr seht also, “technisch wirksam” ist ein sehr dehnbarer Begriff und findet in dieser schlappen Interpretation hoffentlich keine Anwendung auf Eure Autobremsanlage.

Illegal? Ja.
Straffrei? Ja.

Zusammengefasst kann man nun sagen dass es nicht erlaubt ist eine gekaufte Blu-Ray mit Kopierschutz privat zu kopieren, aber es ist gleichzeitig auch nicht strafbar. Falls Ihr erwischt werdet, müsst Ihr beispielsweise Schadensersatz in Höhe des üblichen Kaufpreises zahlen. Der Preis für auf Festplatte gebannte gute Bildqualität einer rechtlich einwandfrei erworbenen Blu-Ray liegt somit auf gleicher Höhe als würde man den Datenträger ein zweites Mal erwerben.

Hinweis: dieser Text ist keine Rechtsberatung und basiert auf dem umfangreichen Text von anwalt-im-netz.de Dort wird noch umfangreicher erklärt sowie auf die entsprechenden Paragraphen verlinkt.

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