Wer beim Kauf eines Produktes etwas weiter denkt und auf Nachhaltigkeit Wert legt, sollte sich mal das Projekt Fairphone ansehen, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, ein leicht reparierbares und fair produziertes Smartphone herzustellen.
Die erste Variante des Telefons war schnell ausverkauft und für diesen Sommer steht die zweite Ausgabe an. Dieses ist mit seiner technischen Ausstattung auf der Höhe der Zeit: 5 Zoll Display mit Full HD-Auflösung, Android 5.1, Qualcomm Snapdragon 801 Prozessor und Platz für zwei SIM-Karten. Der Preis beträgt 525 Euro.
Damit kann es mit den etablierten Modellen durchaus mithalten. Der Unterschied besteht sowohl in der Produktion als auch in der Konstruktion. Die Organisation achtet darauf, dass – soweit möglich – sämtliche Rohstoffe aus konfliktfreien Quellen stammen. Die notwendigen Metalle werden also nicht einfach auf dem Weltmarkt eingekauft, sondern die Wertschöpftungskette bis zum Ende verfolgt.
Das Fairphone ist konsequent konstruiert.
Die Konstruktion des Gerätes spiegelt das verantwortungsvolle Verhalten wider: So ist es modularer aufgebaut als herkömmliche Geräte, so dass das Reparieren sehr einfach gemacht wird. Der Aufbau des Gehäuses ist auch durchdacht: durch eine doppelte Wandung hat es schon ein Schutzcase integriert. Dies alles dient dazu, die Lebensdauer des Gerätes zu erhöhen.
Und der Vergleich zum iPhone? Apple muss man zugute halten, dass der Konzern aktuell auch darauf achtet aus welchen Quellen seine Rohstoffe kommen und versucht diese fair einzukaufen. Zudem werden die Smartphone im Vergleich zu anderen Herstellern lange mit Updates versorgt. Die Reparierbarkeit ist relativ gut, allerdings nicht von jedermann zu machen. Dafür muss man sich gut auskennen oder das Gerät zu einem Servicepartner bringen.
Der User muss das Smartphone länger nutzen wollen.
Hier kommt also bei beiden Smartphones der menschliche Faktor ins Spiel: Apple geht davon aus, dass man bei einem Defekt das Gerät zur Reparatur bringt, Fairphone lässt es den kompetenten User erledigen. Vor- und Nachteile hat beides. Der wesentliche Faktor ist der Willen des Users: man kann durchaus auch ein iPhone über vier oder mehr Jahre nutzen. Wer sich allerdings jedes Jahr ein neues Smartphone zulegt dürfte das Konzept Fairphone gar nicht verstehen.