Wer eine externe Festplatte im 3,5″ Format sucht, die neben USB 3.0 Ports auch noch Firewire 800 und 400 Ports hat, stößt früher oder später auf die Freecom Quattro. Wir sagen Euch, was von ihr zu halten ist.
Das Gehäuse ist aus Aluminium, das Design eher zurückhaltend und wenig aufregend. Also genau richtig, um Platz unter dem iMac zu finden. Aktuell gibt es das Modell mit bis zu 8 TB. Die Preise liegen höher als bei anderen Lösungen, aber dieses soll sich durch die vier angebotenen Verbindungsarten relativieren: es stehen Firewire 800 und 400, eSATA und USB 3.0 zur Verfügung.
Der Fairness halber müssen wir sagen, dass wir eine Festplatte getestet haben, die wir nicht neu gekauft haben, sondern die schon ein paar Jahre herumstand. Uns fiel allerdings auch direkt wieder ein, warum wir sie damals eingemottet hatten.
Die unfassbar schlaue Idee beim Kauf der Festplatte war, dass wir sie zwar an einem Firewire Mac anschließen wollten, jedoch später an einem neueren Mac mit USB 3.0, falls der erste Computer irgendwann das zeitliche segnen sollte. Und genau das funktionierte und funktioniert auch nicht.
Das Kernproblem ist, dass Datenübertragungen unter USB 3.0 mit schöner Regelmäßigkeit einfach abbrechen (mal davon abgesehen, dass das beiliegende Kabel recht kurz ist). Wer die Freecom Quattro als Time Machine Laufwerk einsetzt wird feststellen, dass die Festplatte nach ein paar Gigabyte respektive 20 min bis halbe Stunde einfach einfriert. Es geht weder vor, noch zurück. Entweder schaltet Ihr die Festplatte einfach aus oder Ihr wartet auf die Fehlermeldung Eures Mac, der Euch mitteilt, dass sich die Platte selbst ausgeworfen hat. Das war auch der Grund, warum die Platte so lange auf der Seite lag. Der Chipsatz will einfach nicht mit neuen Rechnern (getestet mit Macbook Retina 13″ 2014). Damit ist die USB 3.0 Verbindung raus. Die eSATA Verbindung interessiert uns nicht.
Im Prinzip ist nur Firewire am Mac nutzbar.
Bleiben Firewire 400 und 800. 400 interessiert wieder nicht, weil man die Platte auch per Adapterkabel an einen 800er Port anschließen kann. Bleibt der FW800 Port. Und auch der bekleckert sich nicht gerade mit Ruhm. Zwar ist die Datenverbindung hier stabil (iMac 2011), allerdings geht die Festplatte nie in den Ruhemodus. Sie geht zwar mit schlafen, wenn der iMac schlafen geht, von sich aus dreht sie aber immer munter weiter. Das ist etwas nervig, besonders wenn man sie nur als Backupplatte verwenden will und möchte, dass sie nach getaner Arbeit einfach wieder einschläft.
Testhalber haben wir mal die “Green Button” Software heruntergeladen, die von Freecom angeboten wird, diese findet aber nicht mal die Platte. Zudem soll sie nur mit der USB Verbindung funktionieren, weiterhin ist sie seit langer Zeit nicht aktualisiert worden und laut Support unter Sierra sowieso nicht zu gebrauchen. Dieser schickte uns noch ein paar Einstellungen für die Kommandozeile, die zu einem richtigen Schlafverhalten führen sollten, aber auch das klappte nicht. Anscheinend hat man sich für einen Chipsatz entschieden, der nicht mehr auf den Schlafbefehl des Macs hört. Das haben wir bei einigen anderen Firewire Platten auch schon erlebt, Western Digitals Festplatten haben sich dagegen bisher tadellos verhalten.
Was bleibt also? Ein stabiles Gehäuse und eine Firewire 800 Datenverbindung, bei der die Platte nie schlafen geht. Das mag genug sein, wenn man die Platte gebraucht kauft oder sie an einem kleinen Server hängt. Zudem ist sie auch nicht leiser als andere Modelle. Diese Einschätzung hört man immer wieder, aber es ist eben eine ausgewachsene 3,5″ Festplatte. Für den aktuell aufgerufenen Preis scheint das alles nicht sehr überzeugend. Zudem ist nicht klar, ob in der Zwischenzeit mal der Chipsatz geändert wurde und sich die Platte an allen Rechnern besser benimmt. Die Rezensionen bei Amazon weisen nicht unbedingt darauf hin. Falls Ihr also diese Festplatte unbedingt in die engere Wahl ziehen möchtet, testet sie am gewünschten Rechner auf die beschriebenen Macken oder sucht sich unter unseren Empfehlungen eine Alternative.
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