Die neue Apple TV App ist etwas gewöhnungsbedürftig. Vor allem fehlt ein anständiger Landscape Mode.

Die Apple TV App braucht Struktur.

Das mit iOS 12.3 eingeführte neue Design der Apple TV App ist etwas gewöhnungsbedürftig. Es unterscheidet sich stark vom herkömmlichen Apple Design und setzt überaus unnachgiebig auf das horizontale Scrollen durch den Content. Die erste Reaktion bei dieser Navigationsansicht war, das iPhone einfach quer zu halten, um mehr Content in der Reihe zu sehen – aber das unterstützt die App nicht. Mal ganz abgesehen davon, das die meisten Streamingapps das absurderweise nicht unterstützen (wir schauen auch Videos quer, also was soll das Ganze?) ist es bei der Apple TV App noch nerviger, da die angezeigten Bilder für den Content so groß sind, dass man automatisch eine bessere Übersicht haben möchte und das iPhone drehen will.


Beim direkten Vergleich mit der Netflix App wird das deutlich: öffnet man diese, hat man so um die neun Inhalte in der Ansicht, bei der Apple TV App sind es deutlich weniger, dafür bekommt man große Überschriften. Insgesamt hat Netflix aber die Navigation deutlich besser ausgearbeitet. Eigenartig ist zudem, dass Apple bei der Übersicht des Content ähnlich wie Netflix auch nur auf Bilder setzt, in diesen die Titel der jeweiligen Produktionen aber teilweise schlecht lesbar oder schlicht gar nicht vorhanden sind.

Dafür, dass die Apple TV App die Metaebene für sämtliche Streamingdienste sein soll und zudem auch Verkaufsplattform, ist die Umsetzung überraschend mittelmäßig. Fast alle anderen Apps von Streaminganbietern sind deutlich besser strukturiert. Apple hätte auch einfach die Gestaltung des eigenen App Stores übernehmen und mit Videos füllen können, auch das wäre besser gewesen.

Aber vielleicht wird ja noch einiges verbessert auf dem Weg hin zu iOS 13. Manche Produktgestaltung dauert seine Zeit. Aber so wie es zur Zeit ist, ist es einfach nicht einladend.

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