Review: Mikrotik map lite Mini WLAN Router im Test

Mikrotik map lite

Der map lite vom Mikrotik ist mächtig – aber auch mächtig komplex.

Mikrotik map lite

Pro

  • klein und kompakt
  • vollständiges RouterOS
  • läuft mit jeder Stromversorgung

Contra

  • sehr steile Lernkurve
  • Quick Set Einstellungen per Weboberfläche nicht 100% unterstützt
  • WinBox für Mac schwierig zu installieren

Der Mikrotik WLAN Router map lite ist einer der kleinsten Router, die man kaufen kann, wenn nicht sogar der kleinste. Natürlich geht das damit einher, dass er nur auf 2,4 GHz funkt und nur einen Netzwerkport hat. Allerdings unterscheidet sich das Betriebssystem in keinster Weise von den großen Rack-Geräten, die Mikrotik für professionelle Netzwerke herstellt. Für den kleinen Preis von ungefähr 30 Euro bekommt man also eines: einen kleinen Router mit allen Fähigkeiten von RouterOS.

Eine Eigenart von Mikrotik ist es auf die Konfigurationssoftware WinBox zu setzen, die sich nur relativ umständlich auf macOS installieren lässt.

 

Mikrotik mac lite: klein, extrem komplex, Voreinstellungen über Webinterface nicht ganz 100%ig

Mikrotik map lite Basic AP

Über die Philosophie von Mikrotik und ihrem Betriebssystem RouterOS haben wir hier schon einiges geschrieben. Bei diesem Modell funktionieren folgende Modes relativ gut:

  • Einfacher Router (Basic AP)
  • Router (Home AP)
  • Access Point (nach dieser Anleitung)
  • Access Point WISP AP (Router nach Einstellung nur per WinBox erreichbar, aber gleich im Bridge Modus)
  • CPE Client (nur per WinBox einstellbar)

Nochmal zur Erinnerung: Falls Ihr nicht mit den Quick Set Einstellungen auskommen solltet, müsst Ihr Euch darauf einstellen das System zu lernen und Euch durch die Anleitung zu arbeiten.

RouterOS

Da man mit RouterOS alles machen kann, haben wir Euch gerade mal aufgelistet, was für den Normalo leicht per Quick Set einzustellen ist. Möchtet Ihr das Gerät als einfachen Access Point (Bridge) verwenden und WinBox vermeiden, haltet Euch am besten an unsere Anleitung hier.

 

Als Client Bridge praktisch, aber nur für IPv4

Auch als Client ist das Gerät super, es zapft also ein WLAN an und reicht es dann an den Ethernetport durch – das ist praktische für ältere Geräte, die nicht selbst funken können. Diese Einstellung ist jedoch nur sinnvoll einzurichten, wenn Ihr das Gerät ohne Vorkonfiguration rebootet und dann per WinBox die CPE Einstellung vornehmt. Anders war es uns nicht möglich. Die QuickSet Oberfläche bietet Euch die Auswahl und die Anmeldung am gewünschten WLAN an sowie die üblichen anderen Netzwerkeinstellungen, benimmt sich allerdings seltsam: So kann man nicht alles einstellen und dann auf übernehmen klicken. Man muss sich erst mit dem Netzwerk verbinden.

Mikrotik map lite Ports
Mikrotik map lite LED

Das geht aber beim map lite schief, da man ja per WLAN gerade zur Konfiguration verbunden ist. Versucht man es umgekehrt und will erstmal die Netzwerkeinstellungen ändern, damit man per Kabel aufs Gerät kommt (und die standardmäßige Firewall deaktiviert ist) klappte das in unserem Fall auch nicht. Für diesen Anwendungszweck also am besten WinBox: ohne Konfiguration rebooten, WLAN verbinden, Adressen einstellen, läuft.

Mikrotik map lite size

Zu beachten ist zudem, dass in diesem Bridge Modus keine IPv6 Verbindungen durchgereicht werden. Ja, das am Router angeschlossene Gerät bekommt eine IPv6 Adresse, aber die Verbindung kommt trotzdem nicht zustande, das hat uns auch der Mikrotik Support so bestätigt. Zudem sei eine Erweiterung auf IPv6 auch in Zukunft nicht geplant. Allerdings: ist Euer Hauptrouter auch ein Mikrotik, so reicht der “Station Bridge” genannte Modus IPv6 korrekt durch. Falls Eure Infrastruktur also ausschließlich aus Mikrotik besteht gibt es aufgrund des gleichen Betriebssystems der Router keine Einschränkungen in diesem Bereich.

 

Sehr professionell und gleichzeitig ein schönes Lernspielzeug

Der kleine Router ist extrem praktisch, wenn Ihr ihn in unterschiedlichen Umgebungen benutzen wollt. Er läuft mit 5 Volt per Micro-USB und kann so auch von einem Battery Pack gespeist werden. Zudem verkraftet er passives PoE mit 10 bis 60 Volt als auch PoE nach 802.3af/at. Also im Prinzip jeden Standard, der irgendwie Router mit Strom versorgen kann. Praktisch für Vielnutzer ist zudem, dass der Resetbutton ein echter Button ist, den man zum Zurücksetzen (vor dem Stromanstecken) einfach drücken kann und nicht mit einer Nadel arbeiten muss.

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Zuletzt aktualisiert am 11. Juni 2022 um 08:32 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Falls Ihr Netzwerker seid, habt Ihr den map lite wahrscheinlich sowieso schon im Gepäck. Für normale Nutzer ist es eine einfache und billige Möglichkeit mit RouterOS in Kontakt zu kommen und vieles übers Netzwerken zu lernen. Alle, die das Gerät einmal konfigurieren möchten sind mit kleineren Anpassungen bei den Voreinstellungen für Router (WPA abschalten wie in dieser Anleitung gezeigt), Access Point (wie hier gezeigt) und CPE Client (nur per WinBox sinnvoll einzurichten) sehr gut bedient. Das einfachste Gerät ist der map lite aber nicht: eher ein Schweizer Tassenmesser, dass Euch mit ein paar Settings, die teils nachzuarbeiten sind, ein wenig Hilfestellung gibt.

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