Apple ist dafür bekannt die sichtbaren und mit dem User in Verbindung tretenden Elemente, sei es bei Hard- oder Software, möglichst hochwertig zu gestalten und dabei wenn möglich auch einen Begeisterungseffekt zu erzeugen. Dabei optimiert Apple allerdings immer fleißig weiter, so das auch lieb gewonnene Funktionen dem Rotstift zum Opfer fallen.
Für die Produktion von Dingen ist es immer vorteilhaft, wenn diese aus möglichst wenigen und dabei günstigen Komponenten bestehen. Besonders fiel uns dieses beim Test des neuesten MacBook auf: um Vergleich zu einem älteren MacBook Pro fehlte einiges an mechanischen Komponenten: Nur noch ein Port für die Außenwelt (sechs eingespart, Audioport bleibt erhalten), kein optisches Laufwerk, kein Lüfter, keine separate SSD, kein separater Ein-/Ausschalter, keine Anzeige für den Akkuladestand, kein beleuchteter Apfel, kein IR-Empfänger, keine Befestigung für ein Kensington-Schloß. Bis hierher könnte man nun sage: Na klar! Technischer Fortschritt! Nicht immer dem Alten hinterher weinen! Und das stimmt natürlich.
Was nicht unbedingt notwendig ist, fliegt raus!
Apple geht aber direkt noch einen Schritt weiter. Das in unserem Test gelobte Netzteil, das es jetzt erlaubt, das Kabel bei einem Defekt separat zu ersetzen, hat keine LED-Anzeige mehr, die den Ladestatus anzeigt. Das war immer eine schöne Möglichkeit schon aus der Ferne zu bewerten, ob das MacBook schon voll geladen war. Unbedingt notwendig? Sicher nicht. Aber etwas, was ziemlich cool war.
Über diesen Optimierungszustand nachzudenken hat eine fast unwichtige Kleinigkeit ausgelöst: die LED der Feststelltaste. Diese Taste, die man eigentlich nur braucht UM MAL RICHTIG RUMZUBRÜLLEN zeigt den Status per grüner LED an. In allen MacBooks ist diese nicht langweilig grün, sondern geht ein bißchen ins bläuliche. Es ist ein sehr sattes und angenehmen grün, das auch dem der Anzeige des Ladekabels im MagSafe-Stecker entspricht oder der Anzeige vorne an der AirPort Extreme.
Im neusten MacBook nimmt Apple hier allerdings eine anscheinend billigere Variante mit einem herkömmlichen Langweilergrün (wie auf der Rückseite der AirPort Extreme, wo es nur um die technische Anzeige einer Verbindung geht, und nicht um ein schönes Leuchten, das zum Gesamteindruck gehört). Früher oder später wird diese dann wie bei anderen Tastaturen auch wahrscheinlich auch ganz verschwinden.
Jetzt werden einige meinen, wenn so viele Komponenten eingespart werden, müsste dann das MacBook nicht billiger sein? Das ist tatsächlich schwer zu beantworten. In den Preis fließen ja nicht nur die Komponenten ein, sondern auch Marketing, Entwicklungskosten etc. Gerade bei nur konstruierten Modelle sind auch mal Bauteile dabei, die am Anfang nur teuer zu produzieren sind, im aktuellen Fall haben wir da das neue 12″ Retina Display im Auge. Diese teueren Einzelpreise werden dann durch das Weglassen anderer Teile aufgewogen. Insgesamt ist aber wohl die Komplexitätsreduktion zu Apples Vorteil.