Safari nutzt ihr für alles, Chrome wenns schnell gehen muss und Firefox, weil es Plugins für alles gibt? Dann seid ihr mit Sicherheit auf einen neuen Browser neugierig, der die App-Nutzung auf den Desktop-Mac bringt.

Der Browser heißt Raven und liegt bisher in einer Beta Version vor, funktionierte aber im Test bisher ziemlich stabil. Der neue Ansatz dieses Browser ist es, Apps in den Browser zu bringen. Der Ansatz von Apps war es ja bisher, Internetseiten für die Nutzung auf kleinen Bildschirmen zu optimieren und von den speziellen Möglichen der Mobilgeräte Gebrauch zu machen. Nicht umsonst sehen die Mobilwebseiten anders aus als die per Desktopbrowser aufgerufenen.

Wer nun also ein völlig neues Outfit seiner Lieblingsseite erwartet, wenn er die App des Ravenbrowsers installiert hat, wird also enttäuscht werden. Nichtsdestotrotz hat das Konzept ihren Reiz: Man installiert die gewünschte App, z.B. für Twitter oder Wikipedia und bekommt in der linken Leiste ein Logo angezeigt. Klickt man es an, öffnet sich die gewünschte Seite. Unter dem Logo gibt es weitere Verlinkungen, im Falle von Twitter die Möglichkeit sich seine Nachrichten anzusehen oder die Suche zu nutzen. Wer den Twitter Client für Mac nutzt, dem mag dieses Design bekannt vorkommen.

Kritisch überlegt man, ob das tatsächlich das Leben einfacher macht. Nach dem installieren einiger Apps und exzessiven Surfen kommt man zu dem Schluß: allerdings. Die eigentliche Verbesserung der Apps, die ja im Prinzip nur schlau organisierte Lesezeichen sind, liegt darin, dass sie für Ordnung sorgen. Hat man sonst alle Tabs in einem Fenster geöffnet, schaffen die Apps eine Metaebene. Hat man beispielsweise Tabs im YouTube-Abschnitt und Apps im Twitter-Abschnitt geöffnet, kommen sie sich gegenseitig nicht in die Quere. Das ermöglich angenehmes Arbeiten, weil man Tabs nach Themen geordnet öffnen kann. Das erleichtert das Leben insbesondere, wenn man dazu neigt, viele Tabs gleichzeitig offen zu haben.

Der Name App ist also deshalb ein wenig zu hoch gegegriffen. Hier setzt auch die Kritik an: Das Grundkonzept ist hervorragend und hilft mehr, als man auf den ersten Blick meint. Hingegen wäre es schön, wenn eine App mehr Funktionen mitbringen würde, als den reinen Verweis auf einen Link. Auch wäre es wünschenswert die angebotenen Links editieren oder zumdindest in ihrer Reihenfolge ändern zu können. Aber das wird in Zukunft bestimmt bei der Entwicklung Einzug halten.

Weitere Verbesserungen, die Raven mitbringt, sind eine sehr angenehme History und Favoriten-Verwaltung, dessen Layout sich am neuen Mail von Mac OX Lion anlehnt. Ein viel angenehmeres System als die üblichen Listen. Dieser Bereich fällt aber eher den Bereich Evolution.

Nach kurzer Nutzung fällt auf, dass man sich mit einer neuen Browser-Bedienlogik konfroniert sieht, die unglaublich viel Spaß macht, weil sie geöffnete Webseiten nach Nutzungsschwerpunkten organisiert. Wie empfehlen Euch dringend, Raven einmal herunterzuladen und zu testen. Bisher nur Beta und mit englischen Apps ausgestattet, wird er sich mit Sicherheit zu einem Konkurrenten für die etablieren Browser entwickeln.

One thought on “Raven: neuer, innovativer Mac Browser

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