MikroTik Router als Access Point einrichten - RouterOS Konfiguration

Ihr möchtet einen Mikrotik Router mit RouterOS als einfachen Access Point einrichten, seid aber in der Vielzahl der Optionen etwas verloren, weil es Euer erstes MikroTik Gerät ist? Keine Panik, wir zeigen Euch wie Ihr ganz einfach einen MikroTik Router ins heimische Netzwerk bringt und zeigen Euch gleich noch ein paar Tricks.

Kurz zur Philosophie von MikroTik: wo andere Router normale Autos sind, die für Euch auch mal anhalten und die Tür aufmachen sind die MikroTiks eher Züge, die an Euch vorbeidonnern. Ungleich mächtiger aber eben auch schwieriger mitzukommen. Fairerweise hält MikroTik einen starken Arm aus dem Zug um Euch an Bord zu ziehen: "Quick Set" heisst die Funktion, mit der man erstmal loslegen kann. Allerdings wird es immer noch nicht simpel, aber Ihr bekommt Hilfestellung um Euch selbst schlauer zu machen. Auch von uns mit dieser Anleitung.


MikroTik hAP ac2 als Access Point - Anleitung

Schließt den Router folgendermaßen an: Port 1 bleibt leer, an Port 2 kommt Euer Rechner, an Port 3 Euer Heimnetz (das könnt Ihr aber auch erstmal weglassen). Nun sollte nach dem Einschalten Euer Mac in den Systemeinstellungen - Netzwerk per DHCP die eine Adresse bekommen die so aussieht: 192.168.88.x. Der Router selbst ist per Browser unter 192.168.88.1 zu erreichen.

Als erstes fragt er nach einem Passwort. Wählt hier was sicheres. Anschließend klickt oben rechts in der Ecke auf das schon genannte Quick Set. Die Option die Ihr dann wählt heißt "Home AP Dual".

Dort konfiguriert Ihr auf der linken Seite das WLAN. Die Optionen sind mehr oder weniger selbsterklärend, guckt einfach aus dem Screenshot ab.

Auf der rechten Seite stellt Ihr folgendes ein: Internet auf "Automatic" lassen, keinen Haken bei "Firewall Router". Ebenfalls keine Haken bei "DHCP", "NAT" und "UPnP". Als IP Adresse gebt Ihr eine Eures Heimnetzwerkes ein, also beispielsweise 192.168.1.4 wenn diese noch frei ist und der Hauptrouter unter 192.168.1.1 läuft. Die Netzmaske auf 255.255.255.0 setzen.

Jetzt drückt Ihr auf Apply Configuration. Es sieht aus als würde nichts passieren, aber MikroTiks sind da sehr nüchtern und übernehmen einfach die Einstellungen. Der Router startet also neu. In der Zwischenzeit könnt Ihr das Netzwerkkabel des Heimnetzes in Port 3 stecken.

In Euren Systemeinstellungen sollte sich jetzt der Adressraum Eures Heimnetzwerkes eingefunden haben, andernfalls DHCP mal neu anfragen. Im Prinzip funktioniert jetzt schon alles, auch WLAN sollte laufen. Wir machen aber noch ein paar Anpassungen, die das Ganze sicherer und praktischer machen. Danach räumen wir etwas auf.

Als erstes geht Ihr in Wireless - Security Profiles und klickt "default" an. Dort entfernt Ihr den Haken bei "WPA PSK". Das ist veraltet. Wir bleiben bei WPA2. WPA3 ist bei den meisten MikroTiks nicht vorhanden, WPA2 gilt aber weiterhin als sicher. Ihr drückt dann auf Apply und OK.

Danach geht Ihr auf Bridge - Ports und dann "Add new". Dort wählt aus Interface: ether 1 und Bridge: bridge. Auch hier wieder Apply und OK.

Mit diesem Schritt haben wir den WAN Port der Bridge hinzugefügt. Es besteht also kein Unterschied mehr zwischen allen Ports und sie leiten jetzt alle Euer lokales Netzwerk durch. Testet das gleich mal und steckt nun das Netzwerkkabel aus Port 3 in Port 1. Es sollte keinen Unterschied machen.

Mit dem Schritt haben wir Euch zudem einen kleinen Trick untergejubelt: wenn Ihr nun auf System - Packages geht und nach Updates sucht, sollte das funktionieren. Nur auf dem ersten Port kriegt der Router einen korrekten DNS. Und das geht wiederum nur, wenn der erste Port zur Bridge gehört. Da jetzt die Updates erreichbar sind, könnt Ihr mit dieser Anleitung die Updates in Zukunft sogar automatisch machen lassen.

Jetzt sind also alle Ports auf der gleichen Bridge, WLAN ist etwas sicherer, Updates funktionieren. Jetzt können wir etwas aufräumen. Ihr könnt nun in IP - Firewall und IPv6 - Firewall alle Regeln deaktivieren oder löschen. Erstens wollen wir sie nicht da wir ja in unserem eigenen Netzwerk sind und ein anderer Router gegenüber dem Internet abschirmt, zum Zweiten gibt es keinen WAN Port mehr, denn wir haben ja ether1 zur Bridge hinzugefügt. Nach dem Löschen der Firewallregeln könnt Ihr der Vollständigkeit halber auch unter Interfaces - Interface List die WAN Liste löschen, sie existiert ja nicht mehr.

Das wars! Der eigentliche Trick ist den ersten Port mit zur Bridge zu nehmen, damit wir einen Steckplatz mehr haben und wir an die automatischen Updates kommen. Der Rest ist für die Funktion überflüssig aber schafft etwas Ordnung. Jetzt habt Ihr einen Access Point, der stabil läuft und genau das macht was Ihr wollt.

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