Netflix: "The Rain" Kritik - ganz ok

Als Netflix User freut man sich ja immer, wenn der Streamingdienst mit einer neuen Serie um die Ecke kommt, besonders, wenn es sich mal wieder um ein Weltuntergangsszenario handelt. Am Wochende hab ich mal in die ersten Folgen von "The Rain" reingesehen. Fazit: ganz ok.

Das Setting ist schnell erklärt: Zwei junge Protagonisten, Schwester und Bruder, überleben eine Seuche und finden sich nach sechs Jahren im Bunker in einer apokalyptischen Welt wieder. Gerettet und rechtzeitig in Sicherheit gebracht hat sie ihr Vater, der anscheinend auch mit der Auslösung der tödlichen Virus etwas zu tun hat.

Das erinnert Euch ein bißchen an The Walking Dead? Völlig korrekt. Zivilisation bricht zusammen, alle gehen drauf, ein paar überlegen, Moralfragen treten auf. Schade ist bei dieser dänischen Produktion mit kleinem Budget, dass sie nicht die europäische Interpretation dieser Geschichte ist. Die Dialoge sind häufig sehr dünn, die Handlug fließt zu langsam und die Massenkarambolage auf der Autoahn in der Eröffnungszene ausgelöst vom am Steuer telefonierenden Vater kriegt RTL in Cobra 11 besser hin. The Rain ist schlicht nicht auf dem Niveau von The Walking Dead. Zudem stellt man fest, wie dankbar die Hintergrundgeschichte mit Zombies ist: Tauchen diese auf gibt es ein bißchen optische Abwechslung, Action, Überraschung. Das fehlt bei The Rain, weil "nur" Wasser der Feind ist: taps, eine Pfütze. Oh. Die Dynamik umherwandelnder Leichen ist anscheinend nicht so leicht zu substituieren.

Gucken kann man das ganze dennoch, es ist allerdings enttäuschend, dass die 30% , die die Netflix Serien normalerweise qualitativ über TV Serien liegen, hier nicht erreicht werden. Das ganze könnte so auch einfach auf RTL durchgereicht werden. Für Anfänger von Weltuntergangsserien ganz ok. Kenner von The Walking Dead werden aber bei jeder Szene an die Zombieserie denken.

Wenn es Euch darum geht eine dänische Serie auf Netflix zu sehen, die wirklich gut und mit Motivation gemacht ist, seht Euch lieber "Rita" an. Völlig anderes Setting, weils eine Lehrerserie ist, aber qualitativ viel weiter vorne.

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Comments

  • Ich hab the Rain auch angefangen. Ist tatsächlich ein bißchen langsam finde ich auch. Aber sonst ganz gut gemacht. Immerhin besser als normales Fernsehen :smile:

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