Senic hat nach dem multifunktionalen Controller “Nuimo” nun ein neues Produkt bei Kickstarter am Start. Dieses soll zudem gleichzeitig auch als Smart Home Hub fungieren.
Es handelt sich dabei um ein COVI genanntes Smart Light – locker übersetzt sagen wir mal netzwerkmäßig angebundenes Licht – mit integriertem Hub. Dieser Hub lässt sich per Sprache steuern – die Infrastruktur von Amazon Alexa wird dafür genutzt.
Die Herausforderung bei diesem Produkt liegt in der zugrundeliegenden Software und hier hat sich Senic Home Assistant verwendet. Home Assistant ist eine fantastische Open Source Software, die sich zum Ziel gesetzt hat eine einheitliche Basis für die Heimautomatisierung zu schaffen. Wir basteln mit dieser auch gerade ausführlich herum und haben für Euch eine tolles Projekt in der Vorbereitung. Aber zurück zu COVI: Wie auf der Seite bei Home Assistant nachzulesen ist, wollte Senic explizit Home Assistant erwähnen obwohl das Team dort von der Idee nicht begeistert war. Man befürchtet, dass der Support auf Home Assistant zurückfällt, wenn es als zugrunde liegendes Betriebssystem angegeben wird.
Anscheinend hat Senic erst am Starttag der Kampagne alle Logos zu Home Assistant entfernt und sich entschuldigt.
Warum wir das erwähnen? Weil damit die Preisgestaltung der Lampe etwas in sich zusammenfällt. Wenn Home Assistant die zugrundeliegende Software ist, so kann man sich diese frei herunterladen und auf einem Raspberri Pi für um die 30 Euro installieren. Wer Sprachsteuerung möchte, besorgt sich noch einen Amazon Echo für 55 Euro dazu. Nun sind wir ja üblicherweise von der Sorte Konsument, der gerne bereit ist etwas mehr zu zahlen, wenn ihm etwas Arbeit abgenommen wird. Daher verwenden wir beispielsweise macOS, weil ein Konzern dieses Betriebssystem pflegt. Linux wäre günstiger, allerdings müsste man etwas Zeit investieren. Man bezahlt also bei Apple für eine Dienstleistung. Das heißt nicht, dass ein Konzept besser als das andere wäre, es zeigt nur, dass man für sein Geld auch eine Gegenleistung bekommen sollte.
Sollte also COVI ein extrem gut gepflegter Smart Home Hub sein, der auf Home Assistant basiert, wäre das eine super Sache. Wird allerdings immer nur die Arbeit des Home Assistant Teams durchgereicht, stellt sich die Frage warum man nicht zu einem günstigen Kleinrechner mit der gleichen Software greift. Kunden, die sich damals für den Nuimo entschieden haben, dürften hinsichtlich der Softwareunterstützung Ihre Wahl schon getroffen haben.
Zudem hätten beide Parteien sich vielleicht eher zu einer besseren Kommunikation durchringen sollen: Es ist offensichtlich, dass Open Source Software auch für andere Projekte genutzt wird. Dass das manchmal ärgerlich sein kann, ist klar. Allerdings ist eine Nichtkommunikation über lange Zeit auch nicht das Gelbe vom Ei – sämtliche Software für COVI sind hingegen schon veröffentlicht. Hoffen wir mal, dass das Projekt und damit auch die involvierten Parteien zu einer gütlichen Einigung kommen.