Die Verschlüsselung von iPhone galt bisher immer als sicher und auf der Höhe der Zeit. Aktuell gibt es jedoch Hardware, die die Verschlüsselung von iOS 11 umgehen kann.
Dabei handelt es sich um eine Box, die an einem angeschlossenen iPhone solange Sicherheitscodes ausprobiert, bis es den richtigen gefunden hat. Zwei Umstände sind dabei besonders von Interesse: zum einen dürfte diese Vorgehensweise gar nicht möglich sein: Denn die Konfiguration von iOS würde bei dieser Menge an ausprobierten Kombination die Annahme einer weiteren über lange Zeit verhindern, so dass ein Knacken nicht in angemessener Zeit möglich wäre. Auch iPhones, die man so eingestellt hat, dass sie sich nach zehn falschen Codes selbst löschen, dürften für diese Methode nicht anfällig sein. Dennoch funktioniert es. Anscheinend ist die gefundene Schwachstelle recht mächtig.
Das zweite Problem ist, dass sich die GreyKey genannte Box auf dem freien Markt erwerben lässt, also nicht nur für Strafverfolgungsbehörden zugänglich ist (auf die politische Dimension gehen wir hier mal nicht ein) – wenn auch für einen recht hohen Preis. 15.000 Dollar kostet das günstigere Modell, dass 300 Mal ein iPhone entsperrt, 30.000 Dollar die Variante ohne zahlenmäßige Einschränkungen.
Es bleibt selbstverständlich abzuwarten wie Apple darauf reagiert. Anscheinend wurde eine Schwarchstelle gefunden, die Apple selbst noch nicht auf dem Schirm hatte. Normalerweise liefert Apple immer schnell Updates und stellt sich klar auf Userseite und dessen Privatsphäre und explizit gegen die Strafverfolgungsbehörden. Wenn es auch in diesem Fall so ist, sind die Entschlüsselungsboxen dann wahrscheinlich sofort wertlos.
Infos von Motherboard, Bild von Malwarebytes