Apple und andere große Unternehmen haben sich zu einem runden Tisch getroffen und verlauten lassen, dass Shareholder Value, also das erfüllen der Wünsche der Anteilseigner des Unternehmens, nicht alles sei.

Gemeint ist damit, dass der Gewinn und die dafür notwendigen Handlungen nicht über allem stehen sollen. Stattdessen soll sich ein Unternehmen auch um die Gemeinschaft und das Land kümmern. Die Feststellungen der Unternehmen kommen in einer Zeit, in der die finanzielle Ungleichheit wächst und zudem viele Angestellte unter prekären Bedingungen arbeiten.

Allerdings steht natürlich abzuwarten, ob sich die Unternehmen tatsächlich ändern möchten und Ihre Struktur darauf ausrichten, dass tatsächlich mehr Menschen von den guten Versprechungen profitieren oder ob es nur eine schöne Marketingaktion ist. So sieht das Nacy Koehn, die sich in dem originalen New York Times Artikel auch abwartend zeigt. Die Unternehmen könnten auch einfach nur den Zeitgeist bedienen. Die extrem vielen Kommentare auf der New York Times Seite sehen das ebenso kritisch: fast niemand glaubt an die gemachten Aussagen der Unternehmen.

Die wesentlichen Punkte des runden Tisches lassen sich auf der offiziellen Website komplett nachlesen.

Unter dem Punkt “Statement zum Zweck eines Unternehmens” werden neben anderen folgende zwei Punkte aufgelistet:

  • Wir bieten unseren Kunden einen Mehrwert. Wir werden die Tradition amerikanischer Unternehmen weiterführen, die bei der Erfüllung oder Überschreitung von Kundenerwartungen führend sind.
  • Unterstützung der Gesellschaft, in denr wir arbeiten. Wir respektieren die Menschen in unseren Gemeinden und schützen die Umwelt, indem wir in allen unseren Geschäftsbereichen nachhaltige Praktiken anwenden.

Dass das auch von Unternehmen wie Walmart und Boeing unterschrieben wurde, mag die ganze Aktion direkt in einem zweifelhaften Licht erscheinen lassen. Gerade bei Flugzeugen ist schwer vorstellbar, dass sich Kunden Flugzeuge gewünscht haben, die trotz der Bedienung durch professionelle Piloten vom Himmel fallen. Auch Walmart ist nicht gerade dafür bekannt sich extrem gut um Zulieferer oder Mitarbeiter zu kümmern.

Ist das wirklich ernst gemeint?

Beschränken wir uns aber hier auf Apple: Es ist wahr, dass Apple mit Hochdruck daran arbeitet mit erneuerbaren Energien zu arbeiten und auch für Diversity und Nachhaltigkeit eintritt. Zudem werden Produkte recht lange mit Software versorgt.

Allerdings bezieht sich die Nachhaltigkeit nur auf den Produktionsprozess. Sobald ein MacBook beispielsweise einen Tastaturfehler hat wird nicht nur diese getauscht, sondern auch Topcase und Akku – das ist nicht nachhaltig. Zudem wird die Reparatur von älteren Geräten eines bestimmten Alters verweigert und zudem die freie Reparatur dieser Geräte behindert und teils sogar bekämpft. Das respektiert weder die Umwelt noch die Gesellschaft.

Man darf also wie üblich gespannt sein, ob sich tatsächlich etwas ändert. Unsere etwas pessimistische Einstellung: pffff. Aber Ihr könnt was tun: Kümmert Euch einfach selbst darum alte Geräte am Laufen zu halten oder sie aufzurüsten. Das ist besonders umweltfreundlich und nachhaltig. Schaut dafür einfach auf unseren Upkeepseiten vorbei!

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