Die App Stores von Apple und Google gelten inzwischen als Duopol, also zwei den gesamten Markt beherrschenden Angebote. Nicht nur in den USA wird lautstark darüber diskutiert ob das so bleiben soll – und die Zeichen stehen für Veränderung.
Für Apple ist das natürlich keine gute Zukunftsaussicht: Der Konzern berechnet bei Verkäufen über den App Store immer 30% Provision und erreicht das, indem es schlicht Pflicht ist, die eigenen Abrechnungssysteme zu nutzen. Kürzlich wurde diese Pflicht etwas aufgeweicht, aber auch nur für ganz bestimmte Apps. Der Legislative in den USA reicht das nicht.
Diese möchte, dass es auch neben dem Apple App Store Möglichkeiten gibt Apps aufs iPhone zu bekommen oder – wenn Apple mit Sicherheitsbedenken argumentiert – es App Anbietern ermöglichen andere Bezahlverfahren als die von Apple anbieten zu können. Das wäre für Apple natürlich ein herber finanzieller Verlust.
Apple verteidigt den App Store mit aller möglichen Gewalt
Das zwei Billionen Dollar Unternehmen investiert also viel Geld um in den USA auf Staatsebene viele Gesetze zu verhindern, die eine Einschränkung des App Stores zur Folge hätten. Wie Politico schreibt, ist Apple bisher mit seinen Lobbyinvestionen im Vergleich zu anderen Unternehmen relativ zurückhaltend gewesen. Das Thema App Store scheint allerdings so wichtig, dass in mehreren Staaten gelungen ist mit viel Geld und freundlicher Überredungskunst Senatoren dazu bewegen ließen für Apples Interessen zu stimmen.
In Georgia ist davon die Rede, dass Apple beispielsweise 25 Millionen Dollar für ein schwarzes College zurückhalten will oder eine Partnerschaft mit Kia für die Entwicklung selbstfahrender Autos nicht mehr in dem Staat ansiedeln würde. Apples Umgangston wird also deutlich schärfer.
Wie immer kann man bei solchen Berichten eines lernen: Apple geht es wie allen Unternehmen ums Geld. Nur weil man im Marketing mit diversen Personen jeglicher Hautfarben wirbt, heißt das noch lange nicht, dass man sich im echten Leben auch korrekt verhält. Zudem ist es erneut ein deutlicher Hinweis darauf große Unternehmen korrekt zu besteuern, um den Staat nicht von der gesamten Finanzmacht weniger Unternehmen abhängig zu machen.