Apple hat den neuen Environmental Responsibility Report vorgestellt und zudem eine gute Note von Greenpeace erhalten.

Der Report geht detailliert darauf ein, wie Apple erfolgreich die Versorgung mit erneuerbaren Energien geschafft hat (hier hatten wir schon berichtet) und wie die Firma daran arbeitet auch Zulieferer dazu zu bringen. Zudem wird detailliert aufgelistet, welche Materialen in der Produktion verwendet werden und welches die Quellen dafür sind. Wer sich dafür interessiert kann sich die pdf hier in Gänze ansehen.

Auch wird ausführlich darauf eingegangen, wie Apple das Recycling weiter verbessern will, um die in den Altgeräten enthaltenen Rohstoffe wieder in den Kreislauf zurückzuführen. Zu diesem Zweck wurde ein neuer Roboter vorgestellt, der alte iPhones wieder zerlegt und damit den Weg der enthaltenen Edelmetalle in Neugeräte ebnet.

Für all diese Bemühungen und schon eingetretenen sehr positiven Ziele bekommt Apple sogar von Greenpeace Anerkennung und liegt direkt hinter dem Hersteller Fairphone und vor allen anderen Branchengrößen. Greenpeace lobt ausdrücklich die Umstellung auf erneuerbare Energien und den Verzicht auf schädliche Substanzen in der Produktion.

Einen wesentlichen Kritikpunkt hat Greenpeace aber doch: so wird kritisiert, dass Apple die neueren Produkte immer weniger reparierbar macht. Besonders kritisch sei es, dass man die Geräte auch nicht mehr aufrüsten könne, beispielsweise mit einer größeren SSD, weil alles verlötet sei. Auch Apples politisches Engegement, das ein Recht auf Reparierbarkeit verhindern möchte, wird kritisch bemerkt.

Unsere Meinung: Greenpeace hat in dem Punkt Recht. Wie Apple selbst (Bild oben) im eigenen Report feststellt, fallen über 70% aller Emissionen eines Produktes über den Lebenszyklus bei der Produktion an. Es hätte also den einfachsten und positivsten Einfluß auf die Umwelt, wenn existierende Geräte einfach sehr lange genutzt werden.

Allerdings muss man auch sagen, dass Apple Geräte üblicherweise sehr lange stabil laufen. Unter den ältesten Geräten die wir haben sind ein iPhone 4s, 5s, iMacs von 2010, ein MacBook Pro von 2009 und ein iPad 4. All diese Geräte laufen noch anstandslos. Es liegt also beim Nutzer, diese lange in Betrieb zu halten.

Bauteileintegration und Zuverlässigkeit steigen.

Hinzu kommt ein weiterer Faktor: Vieles an den Geräten ist so stark integriert, dass man kaum noch Teile tauschen kann, weil es keine mehr gibt. Ein schönes Beispiel ist das MacBook 12″. Wer sich das mal von Innen ansieht stellt fest, dass es nur noch ein kleines Board gibt, auf dem wirklich alles aufgelötet ist. Die Bauteile sind so klein geworden, dass es häufig schlicht keinen Sinn mehr macht, sie einzeln auszuführen. Zudem ist in gleichem Maße die Zuverlässigkeit gestiegen. SSDs halten heutzutage mehrere hundert Terabyte an geschriebenen Daten aus, was für Endanwender statistisch jahrzehntelange Haltbarkeit bedeutet. Zudem kann man mechanische Verschleißteile wie Festplatten bei aktuellen Macs immer noch mit etwas Aufwand tauschen.

Reparatur auf Chipebene gibt es auch.

Ein Sonderfall sind Probleme, die auf Chipebene auftreten. Beispielsweise wenn ein iPhone sich nicht mehr starten lässt. Dann sind häufig Contollerchips für die Stromversorgung betroffen oder der Speicherchip ist beschädigt. Diese Situationen kommen häufig, obwohl noch Ersatzteile verfügbar sind, einem wirtschaftlichen Totalschaden gleich. Aber auch diese Dinge lassen sich lösen: Wir haben Euch auf unserer Upkeepseite zwei Firmen genannt die iPhones auf Chipebene reparieren können sowie Macbooks mit defekten Grafikchips, falls Ihr mal in die Situation kommt, ein Gerät außerhalb der Garantie reparieren lassen zu müssen.

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